Skrjabins zweisätzige 2. Klaviersonate gis-moll hat eine relativ langwierige Entstehungsgeschichte. Erste Arbeiten gehen bis ins Jahr 1892 zurück, doch im Sommer 1896, nachdem Skrjabin die Sonate bereits mehrfach in Paris öffentlich aufgeführt hatte, berichtete er dem befreundeten Verleger und Mäzen Beljajew entmutigt: „Die Sonate habe ich zwar vollendet, aber bin damit völlig unzufrieden, obwohl sie siebenmal umgearbeitet wurde.“ Erst 1898 war der Komponist zufrieden, und das Werk erschien im Druck. Unsere Urtextausgabe zieht neben der vom Komponisten sorgfältig betreuten Erstausgabe eine von Skrjabin persönlich eingespielte Aufnahme auf Papierrollen für die mechanischen Klaviere der Firma Ludwig Hupfeld heran.
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Vorwort
Alexander N. Skrjabins (1872–1915) zweisätzige Klaviersonate Nr. 2 gis-moll op. 19 (als „Sonate-Fantaisie“ bezeichnet) hat eine recht langwierige Entstehungsgeschichte. Die ersten Arbeiten an der Sonate dürften bis ins Jahr 1892 zurückreichen. Im März 1895 spielte Skrjabin den 2. Satz der Sonate in einem Konzert in St. Petersburg und schrieb seinem Verleger Mitrofan … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Alexander Skrjabin
Russ. Komponist und Pianist. Den Schwerpunkt seines Œuvres bildet seine äußerst individuelle Klaviermusik; hinzu kommen bedeutende Orchesterwerke.
1872 | Er wird am 6. Januar in Moskau als Sohn einer Pianistin geboren; seine Mutter starb 1872. |
1888–92 | Klavierstudium am Moskauer Konservatorium. |
1888–96 | 24 Préludes op. 11, die alle Merkmale von Skrjabins früher Phase enthalten: weite, ornamentale Kantilenen, die durch Figurationen und Arpeggien gestützt werden in Anlehnung an Chopin, komplexe rhythmische Struktur durch Polyrhythmik und Synkopenbildungen. |
1892–1913 | Komposition von 10 Klaviersonaten. |
1896 | Reisen nach Paris, Wien, Rom. |
1897 | Klavierkonzert fis-Moll op. 20 im Stil Chopins. |
1897–1909/10 | Er komponiert vorrangig Orchesterwerke, darunter die Hauptwerke „Poème de l’extase“ für großes Orchester (1905–07) op. 54 und „Prométhée ou Le Poème du feu“ (1908–10); Orientierung an Liszt und Wagner; programmatische Musik z.T. mit Erläuterungen im Notentext, Aufnahme weltanschaulicher Ideen in seine Kompositionen, die durch verschiedene philosophische Richtungen der Jahrhundertwende bestimmt sind. Ungewohnte Intervalle, harmonisch am Rand der Tonalität. |
1899–1904 | Komposition der drei Sinfonien op. 26, 29, 43. |
1904 | Er lebt in der Schweiz. |
1906 | Einladung in die USA. |
1910 | Rückkehr nach Russland. |
1908–10 | „Prométhée ou Le Poème du feu“ für Klavier, Orchester, Orgel, Chor und clavier à lumière op. 60: Bereicherung der musikalischen Ausführung durch Farbenspiele. 1911–14 Klavierkompositionen op. 61–74 in avancierter Harmonik. |
1913 | Beginn des multimedialen „Acte préalable“, der nicht vollendet wird. |
1915 | Er stirbt am 27. April in Moskau. |