Skrjabins dritte Klaviersonate ist eine frühe, noch ganz in der romantischen Tradition stehende Komposition. Sie gehört schon länger, und mit Recht, zum Kernrepertoire der Klavierliteratur. Unsere Ausgabe der 1898 erschienen 3. Sonate wertet zusätzlich zu den überlieferten Skizzen und der Erstausgabe eine Tonquelle aus, auf der Skrjabin sein Werk auf dem mechanischen Klavier einspielte. Die russische Skrjabin-Expertin Valentina Rubcova erläutert diese ungewöhnliche Quellenlage in bewährt kenntnisreicher Weise.
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Inhalt/Details
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Vorwort
Im Herbst 1897 vollendete Alexander Skrjabin (1872–1915) sein Klavierkonzert fis-moll op. 20. Er selbst hatte das Werk als Solist am 11. Oktober in Odessa uraufgeführt und danach einige Änderungen in der Orchesterpartitur vorgenommen. Nachdem sein Verleger Mitrofan Petrowitsch Belaieff die korrigierte Partitur erhalten hatte, drängte er Skrjabin, auch eine vierhändige … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Alexander Skrjabin
Russ. Komponist und Pianist. Den Schwerpunkt seines Œuvres bildet seine äußerst individuelle Klaviermusik; hinzu kommen bedeutende Orchesterwerke.
1872 | Er wird am 6. Januar in Moskau als Sohn einer Pianistin geboren; seine Mutter starb 1872. |
1888–92 | Klavierstudium am Moskauer Konservatorium. |
1888–96 | 24 Préludes op. 11, die alle Merkmale von Skrjabins früher Phase enthalten: weite, ornamentale Kantilenen, die durch Figurationen und Arpeggien gestützt werden in Anlehnung an Chopin, komplexe rhythmische Struktur durch Polyrhythmik und Synkopenbildungen. |
1892–1913 | Komposition von 10 Klaviersonaten. |
1896 | Reisen nach Paris, Wien, Rom. |
1897 | Klavierkonzert fis-Moll op. 20 im Stil Chopins. |
1897–1909/10 | Er komponiert vorrangig Orchesterwerke, darunter die Hauptwerke „Poème de l’extase“ für großes Orchester (1905–07) op. 54 und „Prométhée ou Le Poème du feu“ (1908–10); Orientierung an Liszt und Wagner; programmatische Musik z.T. mit Erläuterungen im Notentext, Aufnahme weltanschaulicher Ideen in seine Kompositionen, die durch verschiedene philosophische Richtungen der Jahrhundertwende bestimmt sind. Ungewohnte Intervalle, harmonisch am Rand der Tonalität. |
1899–1904 | Komposition der drei Sinfonien op. 26, 29, 43. |
1904 | Er lebt in der Schweiz. |
1906 | Einladung in die USA. |
1910 | Rückkehr nach Russland. |
1908–10 | „Prométhée ou Le Poème du feu“ für Klavier, Orchester, Orgel, Chor und clavier à lumière op. 60: Bereicherung der musikalischen Ausführung durch Farbenspiele. 1911–14 Klavierkompositionen op. 61–74 in avancierter Harmonik. |
1913 | Beginn des multimedialen „Acte préalable“, der nicht vollendet wird. |
1915 | Er stirbt am 27. April in Moskau. |