Muzio Clementi ist vier Jahre früher als Mozart geboren und hat Beethoven um fünf Jahre überlebt. Somit gestaltete der italienische Pianist und Komponist die ganze, klassische Musikepoche mit. Allerdings hat seine pädagogische Großleistung „Gradus ad parnassum“ seiner Wertschätzung als Künstler etwas Abbruch getan, was mit unserem ersten Band Clementi’scher Klaviersonaten wieder etwas behoben werden soll. Diese Auswahl von 10 mittelschweren bis schweren Werken gewährt einen Einblick in Clementis Sonaten-Werkstatt aus der Zeit zwischen 1768 und 1785. Seine Vorliebe für Feinheiten der Stimmführung und kontrapunktischer Kunst verschmelzen bei Clementi zu einer formbestimmenden, gediegenen Klassizität. Die sorgfältig revidierte Urtextausgabe gründet auf der Erstfassung, wie sie in den 1770er und 1780er Jahren an die Öffentlichkeit gelangte.
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Vorwort
Die zehn ausgewählten Sonaten dieses Bandes stammen aus der Zeit zwischen 1768 und 1785, in der Muzio Clementi in England wie auch auf dem europäischen Festland zu großem Ansehen gelangte. Die beiden ersten Sonaten unseres Bandes entstanden noch während Clementis Aufenthalt in England vor seinen Reisen von 1780–84. Nr. 1, ein ausgesprochenes Jugendwerk, lässt deutlich … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Muzio Clementi
Ein aus Italien stammender Komponist, Pianist, Klavierfabrikant und Musikverleger. Seine Klavierbände, allen voran die Exercises aus Gradus ad Parnassum op. 44, nehmen bis heute eine herausragende Stellung im Klavierunterricht ein. Als Klavierfabrikant trug er zur Weiterentwicklung des Hammerklavieres bei. Seine Bemühungen als Verleger verhalfen u.a. der Klaviermusik Johann Sebastian Bachs zur weltweiten Etablierung und weiteren Komponisten des Barock zur Wiederentdeckung. Er komponierte größtenteils Werke für Klavier, sowie Orchester- und Kammermusik.
1752 | Er wird am 23. Januar in Rom geboren. Erste musikalische Unterweisungen erfolgen u.a. durch Antonio Boroni. |
ab 1766 | Für 8 Monate ist er als Organist der Kirche San Lorenzo in Damaso angestellt. Im Anschluss tritt er in die musikalischen Dienste des Aristokraten Peter Beckford, auf dessen Landsitz Steepleton Iwerne in Südengland. |
ab 1775 | Durch rege Konzerttätigkeit in London etabliert er sich als Klaviervirtuose. |
ab 1780 | Eine längere Konzertreise führt ihn u.a. nach Paris und Wien, wo er am Hofe vorstellig wird. |
1781 | Am 24. Dezember tritt er in einem durch Kaiser Joseph II. initiierten Virtuosenwettstreit gegen Wolfgang Amadeus Mozart an. |
ab 1785 | Er ist Principal Composer der Hanover Square Grand Professional Concerts in London. |
ab 1802 | Eine acht Jahre dauernde Geschäftsreise als Verleger und Klavierfabrikant führt ihn durch Europa. Seine Schüler, darunter John Field, präsentieren dabei seine Tasteninstrumente. |
1813–24 | Er ist Direktor der Royal Philharmonic Society in London. |
1814 | Am 7. Dezember wird er Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Musik. |
1832 | Er stirbt am 10. März in Evesham (Worcestershire). |