Johann Sebastian Bachs zweitältester Sohn, Carl Philipp Emanuel, war als Pädagoge und Komponist die überragende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Klaviermusik in dem Übergangsstadium zwischen Barock und Klassik. Aus seinen über 150 Klaviersonaten haben wir in drei Bänden eine Auswahl in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt, die den Schwerpunkt auf Attraktivität und Abwechslung legt. Außerdem macht sie viele bisher unveröffentlichte Sonaten zugänglich. Immerhin blieben 60 Klaviersonaten Carl Philipp Emanuel Bachs zu seinen Lebzeiten ungedruckt. Der zweite Band enthält zwölf Sonaten aus der Zeit zwischen 1749 und 1758. Als Quellen für die vorliegende Urtextausgabe standen Autographe, zu Bachs Lebzeiten erschienene Erstdrucke und Abschriften aus Bachs Umkreis zur Verfügung. Das Vorwort von Darrell M. Berg liefert wichtige Ausführungshinweise zu den vorgegebenen Ornamenten. Mit Bergs Tabelle der wichtigsten Verzierungen und ihrer richtigen Ausführung ist der Spieler für ein Studium der Bach’schen Klaviersonaten bestens gerüstet.
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Vorwort
Der zweite Band unserer dreiteiligen Auswahlausgabe mit Klaviersonaten von C. Ph. E. Bach enthält zwölf Sonaten aus der Zeit zwischen 1749 und 1758. Die Sonaten Nr. 12, 16 und 18– 23 erschienen noch zu Lebzeiten des Komponisten im Druck, Nr. 13 und 17 wurden (mit vielen anderen Sonaten des Meisters) von Aristide Farrenc in die Sammlung Le Trésor des pianistes (1861–1872) … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Carl Philipp Emanuel Bach
Er ist hauptsächlich durch seine Musik für Tasteninstrumente berühmt und gilt als bedeutendster Komponist von Sonaten (ungefähr 150) des mittleren 18. Jh.s. Sein Selbstverständnis als Komponist entspricht der Genieästhetik. Sein musikalisches Idiom ist durch einen „sprechenden“ Charakter und Überraschungsmomente geprägt.
1714 | Er wird am 8. März in Weimar geboren; zweiter überlebender Sohn aus Johann Sebastian Bachs erster Ehe. Musikalische Ausbildung durch den Vater; Besuch der lutherischen Lateinschule in Köthen, der Thomasschule in Leipzig. Mitwirkung am Collegium musicum. |
1731 | Jurastudium in Leipzig. |
1734–38 | Fortsetzung des Jurastudiums in Frankfurt a. d. O. Gelegenheitskompositionen. |
1740–68 | Cembalist am Hofe Friedrichs II. in Berlin. |
1741 | Sinfonie G-Dur (Wq 173) als seine erste Sinfonie. |
1742–44 | „Preußische“ und „Württembergische Sonaten“. |
1753 | Lehrbuch „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (1. Teil; 2. Teil 1762). |
1758 | Publikation „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder“ (2. Sammlung 1764). |
1760 | Publikation „Sechs Sonaten für Clavier mit veränderten Reprisen“. |
1768 | Er wird Musikdirektor und Kantor an der Lateinschule Johanneum in Hamburg als Nachfolger Telemanns. Komposition von Kirchenmusik (Kantaten) sowie Instrumentalwerken (Sinfonien, Konzerte, Kammermusik), großen Vokalwerken (Passionsmusiken und Oratorien) und Gelegenheitskompositionen für den städtischen Musikbetrieb. Einrichtung der „Bachischen Privatconcerte“. |
1775 | Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“. |
1779–87 | Publikation der „Clavier-Sonaten und freye Fantasien nebst einigen Rondos […] für Kenner und Liebhaber“. |
1788 | Er stirbt am 14. Dezember in Hamburg. |