Diese sechs Klaviersonaten entstanden in der Londoner Zeit des Komponisten, der zuvor in Italien Erfahrungen gesammelt hatte. Der sogenannte Londoner Bach widmete sich intensiv den Möglichkeiten des neuentwickelten Hammerflügels und trat auch öffentlich an diesem Instrument auf. Seine Sonaten op. 5 und 17, allesamt von Mozart hoch geschätzt, weisen viele Merkmale der klassischen Klaviersonate auf. Die Sammlung op. 17 erschien 1774 erstmals und wurde bereits zu Lebzeiten des Komponisten in verschiedenen Ländern nachgedruckt.
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Vorwort
Johann Christian Bachs Six Sonates pour le Clavecin ou le Piano Forte (Erstausgabe) Opus 17 entstanden in seiner Londoner Zeit. Bach, der sich bereits in Italien als erfolgreicher Opern- und Kirchenkomponist ausgewiesen hatte, widmete sich nach seiner Übersiedlung nach London im Jahre 1762 auch zunehmend der Kammermusik. In seinen Klaviersonaten erprobte er die Möglichkeiten … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johann Christian Bach
Jüngster und im 18. Jh. berühmtester Sohn Johann Sebastians; er war ein bekannter Opernkomponist und spielte im Konzertleben Londons eine herausragende Rolle. Er komponierte in allen Gattungen, sein immenses Œuvre repräsentiert die wichtigsten kompositorischen Tendenzen seiner Zeit im Übergang zum klassischen Komponieren.
1735 | Er wird am 5. September in Leipzig geboren. Erster Unterricht wahrscheinlich bei seinem Vater. Nach dessen Tod 1750 geht er zu seinem Bruder Carl Philipp Emanuel nach Potsdam, der ihn weiter unterrichtet. |
ab 1755 | Er begibt sich nach Italien zur Fortführung seiner Studien: Er erhält Unterricht bei Martini in Bologna, komponiert primär geistliche Musik und schreibt daneben Arien und Ouvertüren zu Opernproduktionen in Mailand. |
1757 | Er konvertiert zum Katholizismus. |
1760 | Anstellung als zweiter Organist am Mailänder Dom. Aufführungen von Opern in den bedeutendsten Städten Italiens: u.a. „Artaserse“ 1760 in Turin, „Catone in Utica“ 1761 und „Alessandro nell’Indie“ 1762 in Neapel. |
1762 | Er zieht nach London, wo er für den Rest seines Lebens als freischaffender Komponist lebt. |
ab 1764 | Gründung eines äußerst erfolgreichen und für die Geschichte des Konzerts bedeutungsvollen Konzertunternehmens zusammen mit dem Komponisten und Gambisten Carl Friedrich Abel („Bach-Abel-Konzerte“). Komposition von Sinfonien, Sinfonien concertanti und Solokonzerten. Komposition von Opern, Pasticci sowie Bearbeitungen für das King’s Theatre, u. a. 1772 die Serenata „Endimione“, 1778 die Oper „La clemenza di Scipione“. 1772 Uraufführungen von „Temistocle“ in Mannheim, 1775 von „Lucio Silla“. |
1779 | Die Uraufführung seiner einzigen Tragédie lyrique „Amadis de Gaule“ in Paris hat nur geringen Erfolg. |
1782 | Er stirbt am 1. Januar in London. |