Johannes Brahms’ Sommeraufenthalt 1893 in Bad Ischl war ertragreich. Neben den Stücken op. 118 entstand auch sein letzter Zyklus mit Klavierstücken, das Opus 119. Zum Eröffnungswerk schrieb der Komponist an Clara Schumann, es wimmele von Dissonanzen, und weiter: „Jeder Takt und jede Note muß wie ritard(ando) klingen, als ob man Melancholie aus jeder einzelnen saugen wollte, mit Wollust und Behagen aus besagten Dissonanzen!“ Opus 119 enthält jedoch für jede Gemütslage etwas: Nr. 3 überrascht mit heiter-leichtem C-dur, den Abschluss bildet die trotzige Es-dur Rhapsodie. Mit unserer auf der Grundlage der Brahms-Gesamtausgabe revidierten Edition laden wir Pianisten dazu ein, diesen vielschichtigen Brahms-Kosmos neu zu entdecken.
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Vorwort
Nachdem Ende 1892 die Fantasien op. 116 und Intermezzi op. 117 erschienen waren, widmete sich Johannes Brahms (1833 – 97) wenige Monate später erneut der Komposition von Klavierstücken. Dass er während seines Sommeraufenthaltes in Ischl im Jahr 1893 an Klavierwerken arbeitete, zeigt etwa sein Schreiben an seinen Verleger Fritz Sim rock vom 4. Juni. Da r … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
A short preface and commentary is in each volume, completing impressive and desirable editions of these masterpieces.