Nach dem großen Erfolg seines ersten Klaviertrios in d-moll op. 49 vergingen rund fünf Jahre, bis Mendelssohn sich an eine neue Komposition für diese Besetzung machte. Dann aber entstand das c-moll-Trio in verhältnismäßig kurzer Zeit im März/April 1845 und lag kaum ein Jahr später schon im Druck vor. Vom Charakter wesentlich düsterer als das Schwesterwerk gilt dieses zweite Trio auch technisch (vor allem im Klavierpart) als ungleich schwieriger. So steht es immer etwas im Schatten des früheren Trios. Kammermusikkenner schätzen es jedoch in der Regel als das reifere und kompositionstechnisch anspruchsvollere Werk. Das aus dem Sammelband Mendelssohn · Klaviertrios HN 957 ausgekoppelte Trio ist nun erstmals bei Henle auch als praktische Einzelausgabe erhältlich.
Inhalt/Details
- Klaviertrio c-moll op. 66
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Vorwort
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 47) war sehr stark dem klassischen Formenkanon verpflichtet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er mit seinen beiden Klaviertrios op. 49 und 66 zwei wichtige Vertreter jener Gattung schuf, die die Klassik entwickelt und zu großer Blüte gebracht hatte. Natürlich war Mendelssohn auch maßgeblich an der Ausarbeitung neuer Formen, etwa … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |