Klaviertrios gehören zu den großen Gattungen der klassischen Kammermusik und so beschäftigte sich auch Brahms bereits früh mit diesem Genre. Sein Opus 8 komponierte er im Herbst und Winter 1853/54, also im Alter von 20 Jahren. Erst 28 bzw. 32 Jahre später entstanden die beiden anderen Klaviertrios, Op. 87 in C-dur und Op. 101 in c-moll. Gleichzeitig mit dem C-dur-Trio arbeitete Brahms auch an einem weiteren Trio in Es-dur, das er aber offenbar vernichtete. 1889 wandte er sich nochmals seinem ersten Klaviertrio zu und überarbeitete es so tiefgreifend, dass er an Clara Schumann schrieb: „Ich habe mein H-dur Trio noch einmal geschrieben“. Die Henle-Urtextausgabe gibt das Trio op. 8 zunächst in der zweiten, 1891 erschienenen Version wieder, druckt im Anhang jedoch auch die Erstfassung ab.
Inhalt/Details
- Trio (Endfassung) H-dur op. 8
- Trio C-dur op. 87
- Trio c-moll op. 101
- Anhang: Trio (Frühfassung) H-dur op. 8
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Vorwort
Das erste der drei Trios, op. 8, Anfang 1854 vollendet, erschien Ende des gleichen Jahres bei Breitkopf & Härtel in Leipzig. 1889 hat der Komponist durch eine gründliche Umarbeitung die endgültige, heute fast ausschließlich gespielte Fassung des Werkes geschaffen. In seiner Urform bringen wir das Trio im Anhang dieses Bandes. Damit ergibt sich die Möglichkeit eines … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |