Debussy hatte das Werk ursprünglich im Blick auf die Suite bergamasque (HN 381) geplant, veröffentlichte es dann aber im Oktober 1904 einzeln und das aus gutem Grund. Er selbst war von der Brillanz und dem Einfallsreichtum des Werkes so angetan, dass er sich verschiedentlich in Briefen an seinen Verleger Durand dazu äußerte. Im Oktober 1904 schreibt er: „Das ist ein wirklich schwieriges Stück. Es scheint mir die gesamte Palette dessen zu umfassen, was man einem Klavier abverlangen kann, denn es vereint Kraft und Anmut.“ Nach der Uraufführung durch den berühmten katalanischen Virtuosen Ricardo Viñes wurde es schnell zu einem Publikumserfolg.
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Vorwort
Das Autograph der Isle joyeuse trägt das Datum Juli/August 1904. Alle Biographen Debussys haben deshalb die Entstehung dieses seines längsten Klavierstücks mit seiner „Flucht“ auf die Insel Jersey in Zusammenhang gebracht, wohin er sich mit Emma Bardac zurückgezogen hatte, und führten den virtuosen wie traumhaften Charakter von L’Isle joyeuse auf seine neue … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |