Debussy stellte seinen 1910 veröffentlichten Préludes für Klavier (HN 383) ganz bewusst keine Titel voran, sondern notierte sie lediglich am Ende und in Klammern – gewissermaßen als nachträgliche Anmerkung zum gespielten Stück. Gleichwohl ist die Nr. 8 der Sammlung auch einzeln als „La Fille aux cheveux de lin“ (Das Mädchen mit den flachsblonden Haaren) berühmt geworden. Zu genau passt die bildliche Vorstellung auf die träumerisch-anmutige Musik. Die Nachwelt machte dieses Prélude zum Gegenstand zahlreicher Bearbeitungen für andere Besetzungen. Unsere Einzelausgabe dieses beliebten Stückes präsentiert den Urtext für Klavier begleitet von einem ausführlichen Vorwort.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Claude Debussys (1862 – 1918) La Fille aux cheveux de lin stammt aus dem ersten Heft der Préludes, das der Komponist seinem Verleger Jacques Durand am 5. Februar 1910 mit folgenden Worten anbot: „Die Préludes sind fertig … Sie können sich gern einen Tag aussuchen und sie bei mir zu Hause anhören“ (Claude Debussy, Correspondance 1872 – 1918, hrsg. von … weiter
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |