Nach dem großen Erfolg der Slawischen Tänze op. 46 war der Verleger Simrock höchst erfreut, als Dvorák ihm im Oktober 1880 einen neuen Zyklus für Klavier zu vier Händen in Aussicht stellte, die Legenden. Es sollte nur ein knappes Jahr vergehen, bis das neue Werk im Druck erschien. Kurz zuvor reisten Dvorák und Simrock mit den Korrekturfahnen im Gepäck nach Karlsbad, wo sich gerade der Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick zur Kur aufhielt. Man spielte dort das Werk gemeinsam durch und las Korrektur. Hanslick zeigte sich begeistert und wurde sogar Widmungsträger der zehn reizvollen Stücke. In einer Rezension schrieb er später über die Legenden, man verspüre ein „Glücksgefühl“, das „in unseren pessimistischen Tagen doppelt wohlthuend wirkt“.
Inhalt/Details
- Legenden op. 59
- Legende Nr. 1 d-moll op. 59,1
- Legende Nr. 2 G-dur op. 59,2
- Legende Nr. 3 g-moll op. 59,3
- Legende Nr. 4 C-dur op. 59,4
- Legende Nr. 5 As-dur op. 59,5
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Vorwort
„Nächstens werde ich mich mit vierhändigen Klavierstücken unter dem Titel ‚Legenden‘ beschäftigen und hoffe nächsten Monat damit fertig zu sein“ (Antonín Dvorák, Korrespondenz und Dokumente, hrsg. von Milan Kuna et al., Bd. 1, Prag 1987). In diesem Brief an seinen Berliner Verleger Fritz Simrock vom 14. Oktober 1880 nimmt Antonín Dvorák (1841 – 1904) … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Antonín Dvorák
Er ist mit Smetana der bekannteste tschech. Komponist des 19. Jh.s. Er trug zur weltweiten Verbreitung und Anerkennung der tschech. Musik bei. Unter seinen alle üblichen Gattungen umfassenden rund 200 Werken befinden sich 9 Sinfonien, 14 Streichquartette und 12 Opern.
1841 | Er wird am 8. September in Nelahozeves (Mühlhausen) an der Moldau als Sohn eines Metzgers und Gastwirts geboren. |
1853 | Besuch der Fortbildungsschule in Zlonice; dort erhält er eine umfassende musikalische Ausbildung bei Josef Toman und dem Kantor Antonín Liehmann; anschließend Ausbildung in Kamnitz (1856-57). |
1857–59 | Studium an der Orgelschule in Prag. Er verdient sich bis 1871 als Musiklehrer, Organist und Bratschist seinen Lebensunterhalt. |
1861 | Streichquintett a-Moll op. 1 als erstes Werk. |
1862 | Stelle als Solobratschist im Orchester des tschech. Interimstheaters (u. a. unter der Leitung Smetanas). |
1873 | Durchbruch mit der Uraufführung des patriotischen Hymnus „Die Erben des Weißen Berges“ op. 30 in Prag. Anstellung an der privaten Prager Musikschule. Mehrere Staatsstipendien. |
1874–77 | Organist an der Kirche St. Adalbert. |
ab 1876 | „Klänge aus Mähren“ op. 20, 29, 32 und 38 (1876-77), „Slawische Rhapsodien“ op. 45 und die erste Folge der „Slawischen Tänze“ op. 46 (beide 1878) haben großen Erfolg. Sein Ruhm im Ausland steigt. |
1882 | Uraufführung der Oper „Dimitrij“ in Anknüpfung an die Tradition der Grand Opéra. |
1884 | Erste Einladung nach England, der 8 weitere folgen. |
1886 | Uraufführung des Oratoriums „Die heilige Ludmilla“ op. 71. |
1891 | Kompositionsprofessor am Prager Konservatorium. |
1891–95 | Direktor des National Conservatory of Music in New York. |
1893 | Uraufführung der Symphonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ op. 95 (amerikanische Folklorismen, zyklische Verfahren) in New York. |
1901 | Uraufführung der bekanntesten Oper „Rusalka“ in Prag. |
1904 | Aufführung seiner letzten Oper „Armida“ in Prag. Er stirbt am 1. Mai in Prag. |
Über die Autoren
De partituur is, zoals we van Henle gewend zijn, prachtig verzorgd. Een speciale pluim gaat uit naar de goed doordachte vingerzetting van Andreas Groethuysen.
Un excellent travail de la part de l'éditeur comme à l'accoutumée.