In der Villa d’Este, die in dem kleinen Ort Tivoli nahe Rom liegt, verkehrte Franz Liszt häufig als Gast des amtierenden Kardinals. Seine „Jeux d’eaux“ beschreiben zum einen das Spiel der glitzernden Fontänen in den Wasserspielen der Villa; in Takt 144 kommentierte Liszt den Notentext zudem mit einem Bibelzitat vom „Wasser des Lebens“ und stellte das Werk somit in einen religiösen Kontext. Maurice Ravel, der sich durch Liszt ebenfalls zu einer Komposition „Jeux d’eau“ anregen ließ (HN 841), versah diese dagegen mit einem betont weltlichen Begleittext. Unsere Einzelausgabe aus dem 3. Band der „Années de Pèlerinage“ (HN 175) erscheint als Pendant zu unserer jüngst veröffentlichten Urtextausgabe von Ravels Meisterwerk.
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Vorwort
Diese Einzelausgabe von Franz Liszts (1811–86) impressionistisch anmutendem späten Klavierstück Les Jeux d’eaux à la Villa d’Este (Die Wasserspiele der Villa d’Este) ist der HenleAusgabe Années de Pèlerinage, Troisième Année (HN 175) entnommen. Die drei Hefte der Années de Pèlerinage hat Liszt zu sehr unterschiedlichen Zeiten komponiert. Heft I und II, Suisse … weiter
Über den Komponisten

Franz Liszt
Der berühmteste Klaviervirtuose des 19. Jh.s gilt als einflussreichste Künstler- und Komponistenpersönlichkeit der sog. Neudeutschen Schule (mit Berlioz, Wagner). Sein immenses musikalisches Œuvre umfasst an erster Stelle Klavier-Solowerke, darunter zahlreiche Transkriptionen; daneben entwickelt er die sogenannte Sinfonische Dichtung. Bedeutend auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke und Lieder.
1811 | Er wird am 22. Oktober in Raiding (Sopron) als Sohn eines Beamten im Dienst des Fürsten Esterházy geboren. Erster Klavierunterricht bei seinem Vater, frühe erste Kompositionsversuche, mit 9 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Übersiedlung der Familie nach Wien, Unterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri. |
1823 | Übersiedlung der Familie nach Paris. Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paër und Antonín Reicha (1826). Auftritte in Salons, Konzerte. |
1824–27 | Konzertreisen durch Frankreich, nach England und in die Schweiz. Komposition von Opern-Paraphrasen für Klavier. |
1830 | Bekanntschaft mit Berlioz, Lektüre-Studien. Er wird zum beliebten Pianisten und Klavierlehrer der Pariser Gesellschaft. |
1835 | Er zieht in die Schweiz mit Gräfin Marie d’Agoult: hier wird das erste gemeinsame Kind, Blandine-Rachel, geboren er konzertiert weiterhin in Paris. |
ab 1839 | Ständige Konzertreisen durch ganz Europa. |
ab 1847 | Sinfonische Dichtungen, u. a. Nr. 2 „Tasso: lamento e trionfo“, Nr. 1 „Ce qu‘on entend sur la montagne“ (‚Bergsinfonie‘), „Eine Faust-Symphonie in der Charakterbildern“, „Eine Symphonie zu Dantes Divina Commedia“ (‚Dante-Symphonie‘) sowie [Nr. 11] „Hunnenschlacht“. |
1848–61 | Kapellmeister in Weimar; er setzt sich für die fortschrittliche Musik ein (Wagner, Schumann, Berlioz). |
1857–62 | Oratorium „Die Legende von der heiligen Elisabeth“. |
1861–68 | Aufenthalt in Rom. |
1865 | Empfang der niedrigen Weihen. |
1866–72 | Oratorium „Christus“. |
1871 | Ernennung zum ungarischen Hofrat; er lebt in Rom, Weimar und Budapest. |
1886 | Er stirbt am 31. Juli in Bayreuth. |
Über die Autoren
I am sure these new Liszt editions of standard works from the ‘bravura repertoire’ will be well … received.