In seiner virtuosen Klavierbearbeitung von Schumanns „Widmung“ („Du meine Seele, du mein Herz“) wendet Franz Liszt das verinnerlichte Lied in ein dramatisches Bekenntnis, das bei „Mein guter Geist, mein bess’res Ich“ mit con somma passione gespielten Akkorden seinen klanggewaltigen Höhepunkt erreicht. Der Melodie ist in Liszts Autograph auch der Liedtext der Vorlage überlegt, den Titel hingegen ändert er zu „Liebeslied“. Die 1848 in Leipzig erschienene Erstausgabe übernimmt dies getreu – weswegen dieselbe Melodie heute unter zwei verschiedenen Titeln bekannt ist. In Zusammenarbeit mit der Liszt-Forscherin Mária Eckhardt legen wir diese bekannteste aller Liszt-Schumann-Bearbeitungen in bewährter Henle-Urtext-Qualität vor.
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Vorwort
Franz Liszt (1811 – 86) schätzte nicht nur Robert Schumanns Klaviermusik, sondern sein gesamtes Schaffen. Dies gilt insbesondere für dessen Lieder, wenngleich Liszt von diesen nur sehr wenige für Klavier bearbeitete. Sein frühestes und zugleich bekanntestes Arrangement ist das Liebeslied, dem die Widmung aus Schumanns Liederzyklus Myrthen op. 25 zugrunde liegt. Die … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Franz Liszt
Der berühmteste Klaviervirtuose des 19. Jh.s gilt als einflussreichste Künstler- und Komponistenpersönlichkeit der sog. Neudeutschen Schule (mit Berlioz, Wagner). Sein immenses musikalisches Œuvre umfasst an erster Stelle Klavier-Solowerke, darunter zahlreiche Transkriptionen; daneben entwickelt er die sogenannte Sinfonische Dichtung. Bedeutend auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke und Lieder.
1811 | Er wird am 22. Oktober in Raiding (Sopron) als Sohn eines Beamten im Dienst des Fürsten Esterházy geboren. Erster Klavierunterricht bei seinem Vater, frühe erste Kompositionsversuche, mit 9 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Übersiedlung der Familie nach Wien, Unterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri. |
1823 | Übersiedlung der Familie nach Paris. Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paër und Antonín Reicha (1826). Auftritte in Salons, Konzerte. |
1824–27 | Konzertreisen durch Frankreich, nach England und in die Schweiz. Komposition von Opern-Paraphrasen für Klavier. |
1830 | Bekanntschaft mit Berlioz, Lektüre-Studien. Er wird zum beliebten Pianisten und Klavierlehrer der Pariser Gesellschaft. |
1835 | Er zieht in die Schweiz mit Gräfin Marie d’Agoult: hier wird das erste gemeinsame Kind, Blandine-Rachel, geboren er konzertiert weiterhin in Paris. |
ab 1839 | Ständige Konzertreisen durch ganz Europa. |
ab 1847 | Sinfonische Dichtungen, u. a. Nr. 2 „Tasso: lamento e trionfo“, Nr. 1 „Ce qu‘on entend sur la montagne“ (‚Bergsinfonie‘), „Eine Faust-Symphonie in der Charakterbildern“, „Eine Symphonie zu Dantes Divina Commedia“ (‚Dante-Symphonie‘) sowie [Nr. 11] „Hunnenschlacht“. |
1848–61 | Kapellmeister in Weimar; er setzt sich für die fortschrittliche Musik ein (Wagner, Schumann, Berlioz). |
1857–62 | Oratorium „Die Legende von der heiligen Elisabeth“. |
1861–68 | Aufenthalt in Rom. |
1865 | Empfang der niedrigen Weihen. |
1866–72 | Oratorium „Christus“. |
1871 | Ernennung zum ungarischen Hofrat; er lebt in Rom, Weimar und Budapest. |
1886 | Er stirbt am 31. Juli in Bayreuth. |
Über die Autoren
Die in sauberem und gut lesbaren Schriftbild in gewohnt solider Weise erstellte Ausgabe mit Fingersätzen von Markus Bellheim geht im Wesentlichen auf den Erstdruck zurück, der seinerseits auf der aus Liszts Autograph kopierten Stichvorlage basiert.
If you’ve passed Grade 8 and feel ready to take on some Liszt, this would be an excellent choice.