Den Beginn seiner kompositorischen Karriere läutete Sergej Rachmaninow mit 5 kleinen Klavierstücken ein, die er im Dezember 1892 erstmals in einem Konzert in Charkow (heute Charkiw) vorstellte. Das zweite Stück, unscheinbar „Prélude“ benannt, ist das berühmte cis-moll-Prélude, das bald in der ganzen Welt gespielt wurde und Rachmaninows meistgespielte Zugabe werden sollte. Doch auch die übrigen Stücke, ganz unterschiedlich im Charakter, erfreuen sich bis heute allgemeiner Beliebtheit bei den Klavierspielern. Denn sie sind alle „typischer“ Rachmaninow und zugleich auch für Amateure technisch gut zu bewältigen. Die Edition beruht auf der Erstausgabe und dem im Moskauer Glinka-Museum aufbewahrten Autograph. Neben der Originalfassung von 1892 bietet diese Urtextausgabe auch zwei Überarbeitungen, die Rachmaninow von Mélodie und Sérénade fast 50 Jahre später in den USA erstellte – und erlaubt so einen direkten Blick auf seine gewandelten pianistischen Vorstellungen. Für den Fingersatz zeichnet der Rachmaninow-Experte Marc-André Hamelin verantwortlich.
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- Morceaux de Fantaisie op. 3
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Vorwort
Die Morceaux de Fantaisie op. 3 sind die ersten veröffentlichten Kompositionen für Klavier solo von Sergej W. Rachmaninow (1873 – 1943). Mit ihnen leitete der junge Musiker nicht nur seine Karriere als Pianist und Komponist ein, diese fünf Klavierstücke sollten ihn auch lebenslang begleiten und zu seinen meistgespielten Kompositionen gehören. Insbesondere das Prélude in … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Sergej Rachmaninow
Komponist und Pianist, der die spätromantische Tradition fortführte und erweiterte; er bereitete den Weg für Prokofjew und Schostakowitsch. Sein Œuvre umfasst Orchesterwerke, Klavierwerke, Chorwerke, einige Opern und zahlreiche Lieder.
1873 | Er wird am 1. April in Semjonowo geboren. Ab 1880 professioneller Klavierunterricht. |
1885–92 | Musikstudium am Moskauer Konservatorium. |
1890–92 | 1. Klavierkonzert fis-Moll op. 1 mit der für seinen Stil typischen verminderten Quarte im Hauptthema. |
1892 | Erfolgreiche Aufführung des Einakters „Aleko“ (Examensarbeit). cis-Moll-Präludium für Klavier. |
1897 | Erfolglose Uraufführung der 1. Sinfonie op. 13 (mit schroffen Kontrasten). Erste Erfahrungen als Operndirigent am Moskauer Mamontow-Theater. Er lernt seinen späteren Freund Fjodor Schaljapin kennen. |
1900/01 | Komposition des 2. Klavierkonzerts c-Moll op. 18 in verändertem Stil (weite Melodiebögen, durchsichtiger Satz). |
1904–06 | Anstellung als Dirigent am Moskauer Bolschoi-Theater. |
1906 | Uraufführungen der Opern „Der geizige Ritter“ op. 24 und „Frantscheska da Rimini“ op. 25. |
1907 | 2. Sinfonie e-Moll op. 27 mit skurrilen Holzbläserfigurationen; 1. Klaviersonate d-Moll op. 28. |
1909 | 3. Klavierkonzert d-Moll op. 30; Sinfonische Dichtung „Die Toteninsel“ op. 29. |
ab 1910 | Komplexere Kompositionstechnik (gesteigerte Polyphonie, mehrdeutige Harmonien, schnelle rhythmische Wechsel) in 13 Préludes für Klavier op. 32, „Études-Tableaux“ op. 33 (1911), 14 Lieder op. 34 (1910–16). |
1917 | Rachmaninow verlässt Russland und lebt in Stockholm, Kopenhagen, den USA (Karriere als Pianist) und in der Schweiz. |
1926/41 | 4. Klavierkonzert g-Moll op. 40. 1935/36 3. Sinfonie a-Moll op. 44. |
ab 1939 | Er emigriert endgültig in die USA. |
1943 | Er stirbt am 28. März in Beverly Hills. |