Im Rückblick gestand Liszt 1876 gegenüber dem Verlag Breitkopf & Härtel freimütig ein, seine „Wagner-Transcriptionen“ hätten „nur als bescheidene Propaganda am dürftigen Clavier für den hehren Genius Wagner’s“ gedient. In der Tat wurden um 1850 die später so erfolgreichen Wagner-Opern Der fliegende Holländer, Tannhäuser und Lohengrin ausschließlich am Weimarer Hoftheater unter Liszts Leitung gegeben. Zur Komposition der Tannhäuser-Paraphrase ließ sich Liszt durch Aufführungen der Ouvertüre im November 1848 sowie der ganzen Oper im Februar 1849 in Weimar inspirieren. Die Umsetzung der Ouvertüre fürs Klavier ist ein technisches Bravourstück ersten Ranges. Sie setzt die Reihe der Liszt’schen Wagner-Bearbeitungen im Henle Verlag mit einem neuen Markstein fort.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Im Rückblick betonte Franz Liszt (1811 – 86) gegenüber dem Verlag Breitkopf & Härtel, seine „Wagner-Transcriptionen“ hätten „Anfangs der 50er Jahre, wo allein das Weimarer Theater die Ehre hatte, ,Tannhäuser‘, ,Lohengrin‘ und den ,fliegenden Holländer‘ aufzuführen, […] nur als bescheidene Propaganda am dürftigen Clavier für den hehren Genius … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Franz Liszt
Der berühmteste Klaviervirtuose des 19. Jh.s gilt als einflussreichste Künstler- und Komponistenpersönlichkeit der sog. Neudeutschen Schule (mit Berlioz, Wagner). Sein immenses musikalisches Œuvre umfasst an erster Stelle Klavier-Solowerke, darunter zahlreiche Transkriptionen; daneben entwickelt er die sogenannte Sinfonische Dichtung. Bedeutend auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke und Lieder.
1811 | Er wird am 22. Oktober in Raiding (Sopron) als Sohn eines Beamten im Dienst des Fürsten Esterházy geboren. Erster Klavierunterricht bei seinem Vater, frühe erste Kompositionsversuche, mit 9 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Übersiedlung der Familie nach Wien, Unterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri. |
1823 | Übersiedlung der Familie nach Paris. Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paër und Antonín Reicha (1826). Auftritte in Salons, Konzerte. |
1824–27 | Konzertreisen durch Frankreich, nach England und in die Schweiz. Komposition von Opern-Paraphrasen für Klavier. |
1830 | Bekanntschaft mit Berlioz, Lektüre-Studien. Er wird zum beliebten Pianisten und Klavierlehrer der Pariser Gesellschaft. |
1835 | Er zieht in die Schweiz mit Gräfin Marie d’Agoult: hier wird das erste gemeinsame Kind, Blandine-Rachel, geboren er konzertiert weiterhin in Paris. |
ab 1839 | Ständige Konzertreisen durch ganz Europa. |
ab 1847 | Sinfonische Dichtungen, u. a. Nr. 2 „Tasso: lamento e trionfo“, Nr. 1 „Ce qu‘on entend sur la montagne“ (‚Bergsinfonie‘), „Eine Faust-Symphonie in der Charakterbildern“, „Eine Symphonie zu Dantes Divina Commedia“ (‚Dante-Symphonie‘) sowie [Nr. 11] „Hunnenschlacht“. |
1848–61 | Kapellmeister in Weimar; er setzt sich für die fortschrittliche Musik ein (Wagner, Schumann, Berlioz). |
1857–62 | Oratorium „Die Legende von der heiligen Elisabeth“. |
1861–68 | Aufenthalt in Rom. |
1865 | Empfang der niedrigen Weihen. |
1866–72 | Oratorium „Christus“. |
1871 | Ernennung zum ungarischen Hofrat; er lebt in Rom, Weimar und Budapest. |
1886 | Er stirbt am 31. Juli in Bayreuth. |
Über die Autoren
Mit einer prägnanten Notengrafik, Fingersätzen von Andreas Groethuysen, einem dreisprachigen Vorwort und einem detaillierten editorischen Bericht versehen bietet sie alles, was das Pianistenherz begehrt.