Debussy erarbeitete die viersätzige Suite 1888, gerade aus Italien zurückgekehrt, wo er sich als Rom-Preisträger zu einem Stipendiaten-Aufenthalt in der Villa Medici in Rom aufgehalten hatte. Er spielte die Suite 1889 zusammen mit Paul Dukas am Pariser Konservatorium vor und fand großen Anklang. Unter den Studenten war Henri Busser zugegen, der den Zyklus 1907, als Debussy längst eine Berühmtheit war, für Orchester bearbeitete. Debussy bedankte sich umgehend brieflich bei Busser für die „geistreiche Orchestrierung“. Das Werk gehört heute im Original und seinen zahlreichen Bearbeitungen zu Debussys meistgespielten Kompositionen.
Inhalt/Details
- En bateau
- Cortège
- Menuet
- Ballet
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Vorwort
Debussy komponierte die Petite Suite im Lauf des Jahres 1888, einige Monate nach seiner Rückkehr aus Rom. Das Werk war ursprünglich wohl fünfsätzig: Debussy hat, wie es scheint, auf den dritten Satz verzichtet. Er spielte es am 1. März 1889 in einem Pariser Salon zusammen mit Jacques Durand, Sohn des Verlegers Auguste Durand, den er auf dem Konservatorium kennen gelernt … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |