Trotz seiner ungewöhnlichen Form - einer Anlage in zwei Teilen, die je zwei unterbrechungslos zu spielende Sätze umfassen - hatte das 1875 entstandene Werk von Anfang an großen Erfolg. In seinem ausgewogenen Verhältnis von Solopartie und Orchester entspricht es auf geradezu ideale Weise dem Modell des „symphonischen Konzerts“ und gehört zu den beliebtesten Konzerten des französischen Komponisten. Für die 1877 erschienene Erstausgabe übernahm kein Geringerer als Gabriel Fauré die Bearbeitung des Orchesterparts für Klavier - eine optimale Basis für Johannes Umbreits Einrichtung des Klavierauszugs dieser ersten Urtextausgabe des Werks überhaupt. Wie für die bei Henle bereits erschienenen Klavierkonzerte Nr. 2 und Nr. 5 zeichnet auch hier Pascal Rogé, einer der besten Kenner von Saint-Saëns’ pianistischem Œuvre, für den Fingersatz verantwortlich.
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Vorwort
Wann genau Camille Saint-Saëns (1835 – 1921) mit der Komposition seines Klavierkonzerts Nr. 4 c-moll op. 44 begann, ist nicht bekannt. Die abschließende Datierung im Autograph der Partitur „Septembre 1875“ ohne genaue Tagesangabe deutet darauf hin, dass Beginn und Ende der Niederschrift im selben Monat stattfanden, mithin die Niederschrift nicht mehr als maximal vier … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |