Das am 1. Januar 1885 abgeschlossene Klavierquartett gehört neben der Cellosonate op. 6 und der Violinsonate op. 18 zu den gewichtigsten Kammermusikwerken des jungen Strauss. Das viersätzige, breit angelegte Werk ist unverkennbar von der Auseinandersetzung mit den Klavierquartetten von Brahms geprägt. Es erlebte zunächst mehrere sehr erfolgreiche Aufführungen und wurde Anfang 1886 sogar vom Berliner Tonkünstlerverein preisgekrönt, geriet aber später weitgehend in Vergessenheit, obwohl es seit Juli 1886 auch gedruckt vorlag. Die Henle-Urtextausgabe ermöglicht nun die Wiederentdeckung eines Werks, das jugendlichen Schwung mit souveräner Beherrschung der Technik verbindet.
Inhalt/Details
- Klavierquartett c-moll op. 13
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Vorwort
Die frühe Kammermusik von Richard Strauss (1864 – 1949) folgt sehr stark Vorbildern aus der musikalischen Klassik und Romantik, wobei die mehrsätzigen Werke ab etwa 1880 vor allem von stilistischen Anlehnungen an Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann geprägt sind. Mit Johannes Brahms trat von Anfang 1884 bis Mitte 1886 erstmals ein zeitgenössischer Komponist in … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Richard Strauss
Einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jh.s. Sein Œuvre umfasst 15 Opern, 9 Sinfonische Dichtungen, Instrumentalkonzerte und eine große Anzahl an Liedern. Seine Bühnenwerke sind durch große Vielfalt an Gattungen und Sujets geprägt.
1864 | Er wird am 11. Juni in München als Sohn von Franz Joseph Strauss, Erster Hornist im Hoforchester, geboren. Klavier-, Violin- und Kompositionsunterricht. |
1885–86 | Dirigent an der Meininger Hofkapelle, zunächst unter der Aufsicht Bülows. |
1886 | Kapellmeister am Münchner Hoftheater. |
1887–1903 | Er widmet sich verstärkt der Sinfonischen Dichtung: u.a. „Tod und Verklärung“ c-Moll op. 24, „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ F-Dur op. 28, „Also sprach Zarathustra“ op. 30, „Symphonia domestica für großes Orchester“ F-Dur op. 53. |
1889–94 | Kapellmeister in Weimar. 1894 erster Kapellmeister in München, 1898-1910 an der Berliner Hofoper. |
1905 | Durchbruch mit der Uraufführung von „Salome“ op. 54. |
1906 | Beginn der Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal an der harmonisch progressiven Oper „Elektra“ op. 58, die 1909 in Dresden uraufgeführt wird. |
1911 | Sensationelle Uraufführung des auf Traditionen rekurrierenden „Rosenkavalier“ op. 59 in Dresden, die ihn zum führenden dt. Opernkomponisten macht. Er beschließt, sich primär der Oper zu widmen: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (1912), „Intermezzo“ op. 72 (1924), „Die Ägyptische Helena“ op. 75 (1928), „Arabella“ op. 79 (1933), „Die Schweigsame Frau“ op. 80 (1935), „Friedenstag“ op. 81 und „Daphne“ op. 82 (1938), „Die Liebe der Danae“ op. 83 (1944). |
1919 | Direktion der Wiener Staatsoper. Uraufführung der „Frau ohne Schatten“ op. 65 ebd. |
1931 | Zusammenarbeit mit Stefan Zweig. |
ab 1944 | Es entstehen die letzten Werke: Metamorphosen für 23 Solostreicher, Oboenkonzert D-Dur, Vier letzte Lieder. |
1949 | Er stirbt am 8. September in Garmisch-Partenkirchen. |