Johannes Brahms’ Klaviersonaten gehören zu den ersten Werken, die der 20-jährige Komponist veröffentlichte. Sie entstanden 1852/53, wobei der langsame Satz dieser C-dur-Sonate auf das Lied „Verstohlen geht der Mond auf“ mit April 1852 das früheste Kompositionsdatum trägt. Brahms stellte sich mit dieser leidenschaftlichen und hochvirtuosen Sonate häufig bei den Größen des damaligen Musiklebens vor, so auch beim Ehepaar Schumann in Düsseldorf. Clara Schumann schrieb danach über das Werk: „… alles voll überschwänglicher Phantasie, Innigkeit der Empfindung und meisterhaft in der Form.“ Brahms’ Opus 1 erscheint nun in einer Einzelausgabe im Henle-Urtext, revidiert auf der Grundlage des Textes der neuen Brahms Gesamtausgabe. Die Sonaten op. 2 und op. 5 werden folgen.
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Vorwort
Die frühe kompositorische Entwicklung von Johannes Brahms (1833 – 97) war – neben Liedern und Kammermusik – vor allem durch Klavierwerke geprägt. Von seinen ältesten Komponierversuchen ist jedoch kaum etwas überliefert. Immerhin erinnerte sich seine Jugendfreundin Luise Japha an eine Klaviersonate, vermutlich in g-moll, die Brahms ihr bereits um die Mitte der … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |