Der erste Satz von Maurice Ravels Sonatine für Klavier entstand wahrscheinlich 1903. Jedenfalls spielte der Komponist ihn am 8. Januar 1904 bei einer Soiree im Salon von Marguerite de Saint-Marceaux. Wann er die beiden anderen Sätze nachkomponierte, ist nicht genau bekannt. Während das Werk bei der Uraufführung in Lyon 1906 eine sehr positive Aufnahme fand, war das Pariser Publikum zunächst reservierter. Ravel selbst scheint die Sonatine aber sehr geschätzt zu haben, denn er nahm das klar und fast klassizistisch angelegte Werk immer wieder in eigene Konzertprogramme auf.
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Vorwort
Die Anregung zur Komposition seiner Sonatine erhielt Maurice Ravel (1875– 1937) den Erinnerungen des eng mit ihm befreundeten Musikwissenschaftlers und Kritikers Michel Dimitri Calvocoressi zufolge durch einen Kompositionswettbewerb (When Ravel composed to order, in: Music & Letters, 22, 1941, S. 55). Die kurzlebige, in Paris erscheinende englisch-französische … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Maurice Ravel
Ravel gehört zusammen mit Satie und Debussy zu den Neuerern, die sich mit der akademischen Ausbildung überwarfen und eine eigene, fortgeschrittene, bei Ravel durch russ. und span. Musik, aber auch durch Exotismen inspirierte Klangsprache schufen, ohne die Tonalität zu verlassen. Der Meister der Orchestration ging von Klavierwerken aus, die er orchestrierte: Klavierlieder und Klavierwerke existieren gleichberechtigt in Orchesterfassungen.
1875 | Er wird am 7. März in Ciboure geboren; Umzug der Familie nach Paris im selben Jahr. |
1882 | Unterricht in Klavier, Theorie und Komposition. |
1889 | Beginn des Studiums am Pariser Conservatoire, an dem er nie einen Abschluss erreicht. |
um 1893 | Einfluss durch Chabrier und Satie. |
1901 | „Jeux d’eau“ für Klavier in neuer „impressionistischer“ Klangsprache, ebenso „Miroirs“ (1904-05). |
1903 | „Shéhérazade“ für Singstimme und Klavier-/Orchesterbegleitung mit orientalischer Klangsprache. |
1905 | Affäre um die dritte Rompreis-Bewerbung Ravels. |
1907 | Die Uraufführung der „Histoires naturelles“ nach Jules Renard löst bei Publikum und Kritikern Befremden aus. |
1907–08 | Rhapsodie espagnole für Orchester. |
1908/10 | „Ma mère l’oye“ für Klavier vierhändig, 1911 als Ballett. |
1911 | Uraufführung der Oper „L’Heure espagnole“ in Paris. |
1911/12 | „Valses nobles et sentimentales“ für Klavier/Orchester. 1912 Uraufführung des Balletts „Daphnis et Chloé“. |
1914/19 | „Le tombeau de Couperin“ für Klavier/Orchester nimmt den kommenden Neoklassizismus vorweg. |
ab 1920 | Viele Konzertreisen durch Europa und die USA. |
1925 | Uraufführung der Oper „L’Enfant et les sortilèges“. |
1928 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Oxford. „Boléro“ für Orchester. |
1929–31 | Klavierkonzert G-Dur mit Jazzelementen. |
1937 | Er stirbt am 28. Dezember in Paris. |
Über die Autoren
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Dass es über hundert Jahre gedauert hat, bis endlich eine mustergültige, lesbare und quellenkritische Ausgabe auf dem Markt ist, gehört zu den Kuriositäten der Musikgeschichte.