Ernest Chaussons „Poème“ für Violine und Orchester war in Anlehnung an eine Novelle des russischen Dichters Iwan Turgeniew zunächst als Symphonische Dichtung gedacht, entwickelte sich dann jedoch mehr und mehr zu einem konzertanten Charakterstück – nach Chausson „ein Stück in sehr freier Form mit zahlreichen Passagen, wo die Geige allein [spielt]“. Dass Chausson dies hervorragend gelang, zeigt die stetig wachsende Beliebtheit des „Poème“. Die Solostimme wurde nach strengsten Urtextmaßstäben verfasst. Für den Klavierauszug stand gute Spielbarkeit im Vordergrund – das Begleiten geht also noch besser von der Hand.
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Vorwort
Ernest Chaussons (1855–1899) einziges konzertantes Orchesterwerk, Poème für Violine und Orchester op. 25, entstand im Frühjahr/Sommer 1896, weist aber eine längere Vorgeschichte auf. Der am Ende mit „Glion 29 juin [18]96“ datierte erste Entwurf der Komposition trägt auf dem Deckblatt die Überschrift „Poème pour violon et orchestre“, am linken oberen Rand der … weiter
Über den Komponisten

Ernest Chausson
Ein französischer Komponist. Stilistisch befinden sich seine Kompositionen am Übergang zum Impressionismus. Er schrieb zahlreiche Lieder, Bühnenwerke, Kammermusik sowie Vokal- und Orchesterwerke.
1855 | Er wird am 20. Januar in Paris geboren. Er erhält eine umfassende künstlerische Ausbildung (Musik, Literatur, Kunst) bei Léon Brethous-Lafargue. |
um 1865 | Er erhält Klavierunterricht bei Cornélius Coster. |
ab 1874 | Im Salon von Madame Berthe de Rayssac musiziert er und wird in Künstlerkreise eingeführt. |
1877 | Nach Abschluss seines Jurastudiums erhält er am 7. Mai eine Anstellung am Cour d’Appel de Paris. |
1878 | Er nimmt Privatstunden bei Jules Massenet. |
1880 | Am Konservatorium tritt er in die Kompositionsklasse Jules Massenets ein und ist Gasthörer bei César Franck. |
1882 | In Bayreuth besucht er eine Vorstellung von Richard Wagners Parsifal, die ihn nachhaltig beeindruckt. Dort begegnet er u.a. Vincent d’Indy, Ernest Guiraud und Camille Saint-Saëns. |
ab 1886 | Er ist Sekretär der Société Nationale de Musique in Paris. |
ab 1890 | In seinem Pariser Salon verkehrt ein elitärer Kreis aus Komponisten, Musikern, Malern und Literaten, darunter namentlich Stéphane Mallarmé, Colette, Pierre-Auguste Renoir, Édouard Manet, César Franck, Claude Debussy, Paul Dukas, Charles-Marie Widor, Maurice Ravel, Eugène Ysaÿe, Henri Duparc und Raoul Pugno. |
1899 | Er stirbt am 10. Juni in Limay bei einem Fahrradunfall. |