Begleitend zur prachtvollen Faksimile-Ausgabe des Autographs, die anlässlich des 200. Geburtstags von Frédéric Chopin erscheint (HN 3221), geben wir auch eine Urtextausgabe dieses beliebten Werkes in gründlich überarbeiteter Form heraus. Norbert Müllemann, dem wir bereits die Revisionen der „Préludes“ und „Balladen“ verdanken, überprüfte den Notentext anhand der aktuellen Quellenlage, stattete die Ausgabe mit einem informativen Vorwort aus und ergänzte Fußnoten im Notentext, die mögliche Spielvarianten enthalten. Die Polonaise, aufgrund ihres stolz schreitenden Themas auch die „Heroische“ genannt, zählt vor allem wegen ihrer halsbrecherischen Ostinato-Oktaven im Mittelteil zu den wirkungsvollsten Bravourstücken des Meisters.
Inhalt/Details
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Vorwort
In seiner Jugend hatte Frédéric Chopin (1810–49) eine internationale Karriere als Pianist angestrebt. Nach seiner Abreise aus Warschau 1831 meldeten sich erste Zweifel an dieser Zukunftsperspektive. Das Konzertieren vor großem Publikum lag Chopin nicht, und er begann sich in Paris eine Existenz als Komponist und Klavierpädagoge aufzubauen. Schon früh hatten sich die … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |