Die Romance für ein Melodieinstrument und Klavier war in der französischen Salonmusik des 19. Jahrhunderts ein sehr beliebtes Genre. Auch Saint-Saëns schrieb mehrere solcher Stücke für Violine, Cello und Horn. Seine einzige Romance für Flöte entstand 1871, kurz nach der Gründung der Société nationale de musique. In diesem neuen Forum für Klavier- und Kammermusik wurde sie ein Jahr später auch uraufgeführt. Trotz seiner Kürze enthält das Stück zahlreiche harmonische und melodische Finessen, die es bei Flötisten – sowohl in der originalen Fassung mit Klavierbegleitung als auch in der späteren Orchesterversion – rasch populär machten. Die Henle-Urtextausgabe ist die erste kritische Edition dieses auch im Unterricht sehr beliebten Werks.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Camille Saint-Saëns (1835 – 1921) ließ sich zwar hin und wieder von zeitgenössischen Ereignissen inspirieren, konnte aber auch wie kaum ein anderer Komponist eigenes Erleben und künstlerische Arbeit voneinander trennen. So ist seiner bezaubernden Romance op. 37 für Flöte und Klavier nicht anzuhören, dass sie in einer auch für ihn persönlich äußerst … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |