Die „Romance sans paroles dédiée à Mlle. Lise Christiani“ – so der Wortlaut des überlieferten Autographs – wurde erst 1868 aus dem Nachlass des Komponisten als op. 109 veröffentlicht. Die französische Cellistin Lise Christiani gab im Oktober 1845 mehrere Konzerte in Leipzig, wo sie mit Mendelssohn zusammenkam und mutmaßlich den Auftrag für die Komposition dieses reizvollen Stücks gab. Es handelt sich um das einzige „Lied ohne Worte“, das Mendelssohn nicht für Klavier solo, sondern für zwei Instrumente schrieb. Bisher nur im Sammelband HN 669 mit anderen Stücken für diese Besetzung greifbar, liegt die bei Cellisten äußerst beliebte „Romance sans paroles“ nun auch als Einzelausgabe im Henle-Urtext vor.
Inhalt/Details
- Romance sans paroles op. 109
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Vorwort
Einen besonderen Schwerpunkt im Schaffen Felix Mendelssohn Bartholdys (1809 – 47) stellen die Lieder ohne Worte für Klavier dar, die in acht Heften mit jeweils sechs Stücken erschienen. Heft 1 kam 1832 heraus, Heft 6 als letzte vom früh verstorbenen Komponisten noch selbst zusammengestellte Sammlung 1845, die Folgen 7 und 8 wurden 1851 und 1868 aus dem reichhaltigen … weiter
Über den Komponisten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |
Über die Autoren
Free of earlier interventions by German and English first editions, cellists can rest easy with Ernst-Gunter Heinemann's meticulous editing in Henle's urtext printing. A supplementary cello part marked by Claus Kanngiesser adds further value.