Camille Saint-Saëns verfasste seine beiden Horn-Romanzen für zwei der angesehensten französischen Hornisten seiner Zeit: Opus 67 in E-dur aus dem Jahr 1866 ist Henri Chaussier gewidmet, das 1874 entstandene Opus 36 in F-dur schrieb er für Henri Garigue. Trotz der illustren Adressaten handelt es sich nicht um virtuose Paradestücke, sondern – wie es die Bezeichnung Romance nahelegt – um kurze „Lieder ohne Worte“. Neben der Orchesterfassung fertigte Saint-Saëns auch eine Klavierbegleitung für den kammermusikalischen Vortrag an. Bereits die Erstausgaben sahen auch eine Alternativbesetzung für Violoncello vor, auf die sich unsere Edition stützt.
Inhalt/Details
- Romanze für Horn und Klavier E-dur op. 67
- Romanze für Horn und Klavier F-dur op. 36
Youtube
Vorwort
Camille Saint-Saëns (1835–1921) schrieb eine Vielzahl kleinerer kammermusikalischer Werke für die unterschiedlichsten Besetzungen und bedachte auch die sonst eher vernachlässigten Blasinstrumente mit wirkungsvollen Vortragsstücken. Die beiden vorliegenden Romanzen F-dur op. 36 und E-dur op. 67 widmete er zwei herausragenden französischen Hornisten seiner Zeit, Henri … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |
Über die Autoren
Die Henle-Ausgabe hebt dieses und andere Details hervor und ordnet sie vorbildlich in einen größeren Kontext ein. In Verbindung mit einem sehr gut spielbaren Klavierauszug entsteht so ein hervorragender Gesamteindruck.
Dominik Rahmer, seit 2011 Lektor beim Henle Verlag und Spezialist für französische Musik, hat die beiden Romanzen meisterhaft herausgegeben und dem Repertoire für Profi-Hornisten, aber auch fortgeschrittene Schüler diese Werke quasi neu geschenkt.
The notes in Henle's Urtext edition are as usual, thorough and interesting. (...) Two copies of the cello part have been included in Henle's fine publication; one clean and the other lightly edited. Both are delightful works to add to the cellist's repertoire.