Frédéric Chopins 4 Scherzi sind Gipfelpunkte romantischer Klavierkunst, in denen der Komponist Gattungstraditionen mit radikal neuem Inhalt füllt. Sie schlagen einen wilden und dämonischen Ton an – von „Scherz“ kaum eine Spur. So fragte sich etwa Robert Schumann in Bezug auf das 1. Scherzo, „wie sich der Ernst kleiden solle, wenn schon der ‚Scherz‘ in dunklen Schleiern geht“. Nachdem die Scherzi 1–4 in revidierten Einzelausgaben erschienen, legt der G. Henle Verlag nun den Gesamtband in Broschur und Leinen neu vor; alle vier Werke auf dem neuesten Stand der Chopin-Forschung. Sowohl die Fußnoten als auch der ausführliche Kritische Bericht im Internet bieten detaillierten Aufschluss zu den bekannten „Chopin-Varianten“ und allen Textproblemen. Chopin in Bestform!
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Vorwort
Frédéric Chopins (1810 – 49) vier Scherzi ließ der Komponist in den Jahren 1835 – 43 veröffentlichen. Sie werden oft mit den vier Balladen in Zusammenhang gebracht, die im annähernd gleichen Zeitraum (1836 – 43) erschienen. Scherzi und Balladen sind herausragende Beispiele für Chopins Bestreben, in selbständigen Einzelwerken größere musikalische … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |