Fast sieht es nach Methode aus: In nahezu regelmäßigem Abstand erschienen 1835, 1837 und 1840 Chopins Scherzi Nr. 1–3. Das vierte und letzte Stück dieser Gattung folgte 1843 nach weiteren 3 Jahren. Verglichen mit den überwiegend düsteren Vorgängern gibt sich das Scherzo Nr. 4 überraschend heiter: Seine getupften Akkordketten und perlenden Läufe beschwören den Geist Mendelssohnscher Scherzi herauf. Editorisch ist das Werk allerdings eine harte Nuss. Die drei in Deutschland, Frankreich und England parallel erschienenen Erstausgaben weisen zahlreiche Varianten auf, bei denen im Einzelfall zu entscheiden ist, ob sie authentisch sind oder nicht. Diese Aufgabe löst die revidierte Urtext-Einzelausgabe in akribischer Weise und macht die Überlieferung für die Praxis vorbildlich transparent.
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Vorwort
Frédéric Chopins (1810 – 49) Scherzo E-dur op. 54 ist das vierte Werk jener Gruppe von vier Scherzi, die der Komponist in den Jahren 1835 – 43 veröffentlichen ließ. Sie werden oft mit den vier Balladen in Zusammenhang gebracht, die im annähernd gleichen Zeitraum (1836 – 43) erschienen. Scherzi und Balladen sind herausragende Beispiele für Chopins … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |