Eine der radikalsten Kompositionen Chopins, das h-moll-Scherzo, lässt kaum einen Hörer unberührt. Der wilde, von brutalen Dissonanzen durchsetzte Hauptteil umrahmt das innige Trio, in dem Chopin ein polnisches Lied mit wahrem Klangzauber auf das Klavier überträgt. Der Legende nach entstand dieses Werk Ende 1830 in Wien. Chopin hatte gerade für immer seine Heimat verlassen, in Warschau war der Novemberaufstand ausgebrochen, und die Gefühlswelt des Komponisten schwankte zwischen Aufbegehren gegen das Schicksal und untröstlichem Heimweh. Mit der revidierten Ausgabe ist das Scherzo h-moll erstmals in einer Henle-Urtextausgabe einzeln erhältlich – die Scherzi 2–4 folgen, abschließend gekrönt vom revidierten Gesamtband.
Inhalt/Details
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Vorwort
Frédéric Chopins (1810 – 49) Scherzo h-moll op. 20 ist das erste Werk jener Gruppe von vier Scherzi, die der Komponist in den Jahren 1835 – 43 veröffentlichen ließ. Sie werden oft mit den vier Balladen in Zusammenhang gebracht, die im annähernd gleichen Zeitraum (1836 – 43) erschienen. Scherzi und Balladen sind herausragende Beispiele für Chopins … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |
Über die Autoren
Norbert Müllemanns redactioneel commentaar bij deze Urtext is uitgebreid en zowel in Duits als Engels beschikbaar. (...) Layout en druk dragen bij tot een overzichtelijke en handzame uitgave - ideaal voor studie.