Antonio Soler komponierte in seinem Heimatland Spanien zwar über fünfhundert geistliche Chormusiken. Mehr und mehr rücken aber heutzutage auch seine rund 200 Sonaten für Tasteninstrument in den Blickpunkt neugieriger Interpreten. Der vorliegende Auswahlband stellt davon achtzehn aus allen Schaffensperioden des Komponisten vor. 1761 schrieb Soler eine musiktheoretische Abhandlung, in der er skizziert, mit welchen Modulationstechniken sich weit entfernte Tonarten in Kürze miteinander verbinden lassen. Diese Techniken finden sich auch in seinen Klaviersonaten. Und so wird der Spieler mit dieser Urtextausgabe an der Subtilität und Schnelligkeit der Modulationen, der brillanten Leichtigkeit sowie an gelegentlichem Pathos seine Freude haben.
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Vorwort
Padre Antonio Soler wurde in Olot in der Provinz Gerona in Spanien geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Bekannt ist nur, dass er am 3. Dezember 1729 getauft wurde. Der Vater, der Militärmusiker in Numancia war, erteilte seinem kleinen Sohn elementaren Musikunterricht. Seiner schönen Stimme wegen brachte er den Sechsjährigen in die berühmte Singschule … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Antonio Soler
Ein spanischer Komponist, Organist und Kapellmeister der Klassik. Er komponierte eine große Anzahl an Werken für Tasteninstrumente (Clavichord, Cembalo, Orgel, Hammerklavier). Häufig finden sich Elemente spanischer Volksmusik in seinen Kompositionen. Er schrieb zudem geistliche Messen, Bühnenmusik, Kammermusik und verfasste musiktheoretische Schriften, in denen er sich u.a. für die Dur-Moll-Tonalität einsetzte.
1729 | Er wird am 3. Dezember in Olot (Girona) getauft. |
um 1736/37 | Er wird Sängerknabe des Benediktinerklosters Montserrat. Mittels intensiver Studien von Werken Juan Cabanilles, José Elias und anderer erlernt er das Orgelspiel sowie Kompositionstechniken. |
1752 | Er hat vermutlich die Stelle als Maestro de capilla catedralicio an der Kathedrale La Seu d’Urgell inne und wird vom dortigen Bischof zum Subdiakon geweiht. Im selben Jahr tritt er in das Hieronymitenkloster San Lorenzo de El Escorial ein. |
ab ca. 1757 | Er wird Kapellmeister und Organist des Klosters. Neben geistlichen Werken schreibt er Bühnenwerke in kastilischer Sprache. Er nimmt Orgelunterricht bei José de Nebra und lernt Domenico Scarlatti kennen. |
ab 1766 | Er wird als Klavierlehrer der Söhne Karls III. engagiert. Ihnen komponiert und widmet er eine Vielzahl an Sonaten, 6 Konzerte für zwei Orgeln sowie 6 Quintette für Orgel und Streicher. |
ab 1776 | Als Orgelsachverständiger wirkt er für den Dom zu Málaga sowie den Dom zu Sevilla. |
1783 | Er stirbt am 20. Dezember in El Escorial (Madrid). |