Das Septett entstand 1879/80 als Auftragswerk für die Pariser Kammermusikvereinigung „La Trompette“. Saint-Saëns hatte sich allerdings zuvor über Jahre hinweg geziert, der Bitte des Gründers Émile Lemoine zu entsprechen: „Ich könnte dir ein Konzert für 25 Gitarren komponieren, aber für Trompete – unmöglich“. Ungewöhnlich ist nicht nur die von Lemoine vorgegebene Besetzung für Trompete, Streichquintett und Klavier, sondern auch die stilistische Anlehnung an Suiten aus der Barockzeit. Das viersätzige Septett, das wegen der Eingängigkeit seiner Musik rasch populär wurde, erwies sich denn auch als Wegbereiter zahlreicher Werke im neobarocken Stil und wird nun erstmals in kritischer Ausgabe vorgelegt.
Inhalt/Details
- Septett Es-dur op. 65
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Vorwort
Die Entstehungsgeschichte des Septetts op. 65 für Trompete, zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier von Camille Saint-Saëns’ (1835 – 1921) wurde vom Widmungsträger, dem Mathematiker und Amateurmusiker Émile Lemoine (1840 – 1912), eigenhändig in das ihm überlassene Autograph der Partitur notiert. Dort heißt es (im Original Französisch): … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |
Über die Autoren
Edited by Peter Jost, this Henle Urtext edition is yet another outstanding presentation. It is thoroughly researched, with insightful comments relating to the autograph score which is held in the National Library in Paris.
Easy, accessible string and trumpet parts combine with a more challenging virtuoso piano score in this handsome, spacious Henle publication. Editor Peter Jost's scholarly preface is engaging and enlightening.
Saint-Saëns himself also made a piano trio version, and later authorised an augmentation of the original quartet parts for a small-orchestra effect. Henle's pristine version of the original is a welcome return from this arrangement merry-go-round, and the piece itself not impossibly difficult for the well-equipped school, a separate trumpet part being considerately provided in B flat as well as Saint-Saëns' original E flat.
Das Werk ist voller Spielfreude, probieren Sie es aus! Die Ausgabe ist auf gewohnt höchstem Niveau, neben der Klavierpartitur liegen 7 Einzelstimmen bei: Tromp in Es, in B, 2 Vl, Vla, Vc und Kb.
Die Ausgabe aus dem Henle Verlag ist wie immer vorbildlich mit einem Vorwort zur Geschichte des Werks sowie einem kritischen Bericht zur Urtextausgabe versehen. Dieses Septett ist ein Stück mit Augenzwinkern, das es verdienen würde, häufiger aufgeführt zu werden.