Die „Six Duos concertans“, die heute unter der Opuszahl 23 bekannt sind, stellen wunderbare Spielmusik von Ignaz Pleyel dar. Im Gegensatz zu den anderen, vom Komponisten mit dem Attribut „leicht“ versehenen Werken, werden die Stücke aus Opus 23 als „konzertant“ deklariert. Tatsächlich sind sie anspruchsvoller in der Ausführung, aber zugleich gefällige, im Musikunterricht und im Vorspiel hervorragend einzusetzende Werke aus der Feder des in seiner Zeit äußerst beliebten Pleyel. Die durchweg zweisätzigen Kompositionen vereinen großen Melodienreichtum und vielseitige Gestaltung in ihrer bunten Mischung von Sonatensätzen, Rondos, Menuetten und Variationen. Wie alle Urtextausgaben bei Henle ist auch diese komfortabel ausgestattet: Eine unbezeichnete Spielpartitur wird ergänzt durch zwei eingelegte Stimmen, deren Bezeichnung Evelyne Grüb-Trauer aus ihrer langjährigen Lehrtätigkeit beisteuert. Die erste Urtextausgabe dieser beliebten Duos!
Inhalt/Details
- Sechs Duos op. 23
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Vorwort
Ignaz Pleyel (1757 – 1831) gehörte um 1800 zu den populärsten Komponisten in Westeuropa – eine für uns heute erstaunliche Tatsache. In unzähligen Drucken und Manuskripten verbreiteten sich seine Werke in den 1780er und 1790er Jahren und überquerten auch den Atlantik bis nach Nordamerika. Pleyel wurde nahe Wien geboren und war in Eisenstadt Schüler Joseph Haydns. Seine … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Ignaz Pleyel
Ein Komponist, Klavierbauer und Musikverleger. Mit 41 Sinfonien, etwa 80 Streichquartetten, sechs Symphonies concertantes, Klaviertrios und 2 Opern (u.a.) hinterließ er ein umfangreiches Œuvre. Zeitlebens machte er sich als Musikverleger einen Namen. Die innovativen Instrumente der Klaviermanufaktur Pleyel wurden von Persönlichkeiten wie Chopin und Rossini geschätzt.
1757 | Er wird am 18. Juni in Ruppersthal bei Wien geboren. Seine musikalische Ausbildung erhält er zunächst in Wien bei Johann Baptist Vanhal. |
um 1772 | Als Mäzen finanziert ihm Ladislaus Graf Erdödy eine fünfjährige Ausbildung bei Joseph Haydn sowie die Unterbringung in dessen Haus. Zwischen Haydn und Pleyel entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis. |
um 1780 | Er reist durch Italien. Für König Ferdinand IV von Neapel komponiert er Werke für lira organizzata. |
1785 | Am 30. Mai wird seine Oper „Ifigenia in Aulide“ am Teatro di San Carlo in Neapel uraufgeführt. Er wird Kapellmeister am Straßburger Münster. |
1787–95 | In Straßburg entstehen die meisten seiner Kompositionen. Gemeinsam mit dem Kapellmeister des Temple Neuf, Johann Philipp Schönfeld, initiiert er die Concerts Pleyel-Schönfeld. |
1791–92 | Er folgt dem Ruf Wilhelm Cramers nach London und wird Leiter der Professional Concerts. Dies ermöglicht ihm die Aufführung von 12 eigenen Sinfonien. |
ab 1796 | In Paris gründet er mit seinem Schwager Jean-Daniel Schäffer einen Musikverlag. Etwa 4000 Werke bedeutender Zeitgenossen wie Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Muzio Clementi werden verlegt. |
1807 | Er gründet die Klaviermanufaktur Pleyel et Comp. |
1824 | Sein Sohn Camille übernimmt die Manufaktur. |
1831 | Er stirbt am 14. November in Paris. |