Der böhmische Komponist Johann Baptist Georg Neruda (ca. 1711–1776) hat in den letzten Jahren vor allem durch sein viel gespieltes Trompetenkonzert wieder an größerem allgemeinem Interesse gewonnen. Als angesehener Geiger und langjähriges Mitglied der Dresdner Hofkapelle lag der Schwerpunkt seines kompositorischen Schaffens allerdings im Bereich der Violinmusik. Die gehaltvolle und technisch durchaus herausfordernde Violinsonate a-moll erschien 1982 im Rahmen unserer Edition „Böhmische Violinsonaten“ (HN 334) zum ersten Mal überhaupt im Druck und wird nun in einer praktischen Einzelausgabe mit neuem Vorwort sowie einer zusätzlichen unbezeichneten Stimme vorgelegt.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Johann Baptist Georg (Jan Křtitel Jiří) Neruda (ca. 1711–76) gehört zu der großen Zahl böhmischer Musiker, die im 18. Jahrhundert das musikalische Leben Europas prägten und bereicherten. Bis heute sind Namen wie Johann Stamitz, Franz Benda, Leopold Koželuh, Johann Baptist Vanhal oder Johann Ladislaus Dussek gut bekannt und ihre Werke im Konzertrepertoire regelmäßig … weiter
Über den Komponisten
Johann Baptist Georg Neruda
Ein Komponist und Violinist der Vorklassik. Zu Lebzeiten waren seine Werke hauptsächlich in Deutschland, Böhmen und Schweden bekannt. Zu seinen überwiegend instrumentalen Kompositionen, von denen einige als verschollen gelten, zählen u.a. 36 Sinfonien, 10 Violinkonzerte, Triosonaten sowie sein heute bekanntestes Werk, das ursprünglich für Horn komponierte Konzert für Trompete, Streicher und Basso Continuo in Es-Dur.
um 1711 | Er wird vermutlich in Rosice geboren. Er wird an der Violine und dem Violoncello ausgebildet. Einige Jahre ist er in einem Theaterorchester in Prag engagiert. |
ab 1741 | Er siedelt nach Dresden über und tritt in den Dienst des Grafen Friedrich August Rutowski. |
um 1750 | Er erhält eine Anstellung in der Dresdner Hofkapelle, zunächst als 14., nach einigen Jahren als fünfter Violinist. Seine Söhne Ludwig und Anton Friedrich werden von ihm an der Violine ausgebildet und treten ebenfalls der Dresdner Hofkapelle bei. |
1776 | Er stirbt am 11. Oktober in Dresden. |
Über die Autoren
The scholarly preface is first class and the manuscript source housed in the Lund University Library is used to excellent effect as the basis for this publication.