Ursprünglich nur als kleines Duo für Geige und Klavier geplant, wuchs sich die Komposition im Herbst 1885 zu einer großen Sonate aus. Ihre ersten Aufführungen waren für Saint-Saëns mehr als ernüchternd, da die Geiger an den virtuosen Anforderungen vor allem des Finales scheiterten. Man werde sie „the hippogriff-sonata“ nennen, meinte er gegenüber seinem Verleger, um anzudeuten, dass der Geigenpart nur von einem Fabelwesen zu bewältigen sei. Inzwischen hat die Sonate ihre Schrecken weitgehend verloren und gehört trotz oder sogar wegen ihrer technischen Herausforderungen zu den beliebtesten Kammermusikwerken des französischen Meisters.
Die Urtextausgabe berücksichtigt erstmals alle erhaltenen Quellen des Werks.
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Vorwort
Bereits in seiner Jugendzeit komponierte Camille Saint-Saëns (1835–1921) nicht nur Werke für Klavier solo, sondern auch für verschiedene Kammermusikbesetzungen. Eine vollendete dreisätzige Violinsonate in B-dur (1842) und eine im 2. Satz abgebrochene in F-dur (um 1850) bezeugen die frühe Auseinandersetzung mit dieser Gattung, die der Komponist erst viele Jahre später … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |
Über die Autoren
Bereits beim ersten Durchblättern fällt das organische Druckbild auf. (...) Sehr augenfreundlich und mit guten Blätterstellen versehen, lässt die Ausgabe kaum Wünsche offen.