Schumann war der Erste, der einen kompletten Gedichtzyklus Heinrich Heines vertonte. Dessen „blitzzuckende“ Schriften hatten bereits den 17-jährigen Schumann fasziniert. Aber erst im „Liederjahr“ 1840 entstand sein Opus 24. Zur Vertonung wählte er einen Zyklus aus dem „Buch der Lieder“. An seine Verlobte schrieb Schumann: „Ach Klara, was das für eine Seligkeit ist für Gesang zu schreiben.“ Und diese Begeisterung strahlt aus jedem der neun Lieder.
Endlich dürfen sich auch Sänger mit tieferer Stimmlage auf Henles Schumann-Urtextausgaben stützen: Der wunderbare Liederkreis op. 24 auf Gedichte von Heinrich Heine erscheint nun in transponierter Ausgabe, herausgegeben von der Schumann-Expertin Kazuko Ozawa. Mit Unterstützung des gefeierten Liedbegleiters Gerold Huber bietet Henle nun für Alt sorgfältig disponierte Transpositionen für mittlere Stimme an.
Diese Urtextausgabe ist mit ausführlichem Vorwort zur Entstehung und detailliertem Kritischen Bericht zur Edition ausgestattet. Die Originalausgabe für hohe Stimme liegt unter HN 548 vor.
Inhalt/Details
- Liederkreis op. 24
- Morgens steh' ich auf op. 24,1
- Es treibt mich hin op. 24,2
- Ich wandelte unter den Bäumen op. 24,3
- Lieb' Liebchen, leg's Händchen op. 24,4
- Schöne Wiege meiner Leiden op. 24,5
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Vorwort
Ende 1840 sandte Hector Berlioz aus Paris einen Bericht über das dortige Musikleben nach Deutschland. Der Aufsatz schließt mit einer Sympathiekundgebung für Robert Schumann: „Während ich das schreibe, liegen R. Schumann’s Lieder zur Dichtung nach H. Heine vor mir, Heine’s, dessen Prosa funkelt und blitzzuckend einschlägt, wie eine elektrische Batterie und dessen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |