Schumann war der Erste, der einen kompletten Gedichtzyklus Heinrich Heines vertonte. Dessen „blitzzuckende“ Schriften hatten bereits den 17-jährigen Schumann fasziniert. Aber erst im „Liederjahr“ 1840 entstand sein Opus 24. Zur Vertonung wählte er einen Zyklus aus dem „Buch der Lieder“. An seine Verlobte schrieb Schumann: „Ach Klara, was das für eine Seligkeit ist für Gesang zu schreiben.“ Und diese Begeisterung strahlt aus jedem der neun Lieder.
Kazuko Ozawa gibt mit dieser Ausgabe bei Henle bereits den dritten Schumann-Zyklus im Urtext heraus.
Inhalt/Details
- Liederkreis op. 24
- Morgens steh' ich auf op. 24,1
- Es treibt mich hin op. 24,2
- Ich wandelte unter den Bäumen op. 24,3
- Lieb' Liebchen, leg's Händchen op. 24,4
- Schöne Wiege meiner Leiden op. 24,5
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Vorwort
Ende 1840 sandte Hector Berlioz aus Paris einen Bericht über das dortige Musikleben nach Deutschland. Der Aufsatz schließt mit einer Sympathiekundgebung für Robert Schumann: „Während ich das schreibe, liegen R. Schumann’s Lieder zur Dichtung nach H. Heine vor mir, Heine’s, dessen Prosa funkelt und blitzzuckend einschlägt, wie eine elektrische Batterie und dessen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
Sänger und Begleiterinnen werden frohlocken, denn damit wird einem publizistischen Misstand abgeholfen: Bisher musste man die neun Lieder in zwei verschiedenen … Bänden zusammensuchen. … Man freut sich an der sorgfältigen Platzierung der agogischen und dynamischen Zeichen, der Übersichtlichkeit der verschiedenen Bögen … und der benutzerfreundlichen Heftung der Noten.