„Erinnerung an einen lieben Ort“, so lautet die Übersetzung des Titels dieser Sammlung dreier bezaubernder Stücke für Violine und Klavier. Gemeint ist damit der Landsitz Brailov, auf dem Tschaikowsky den Mai 1878 bei seiner Mäzenin und Freundin Nadeschda von Meck in idyllischer Abgeschiedenheit verbrachte und seine Komposition vollendete. In direkter zeitlicher Nähe zu seinem Violinkonzert entstanden, zeigen auch diese Stücke Tschaikowsky als unnachahmlichen romantischen Melodiker. Für höchste editorische Qualität bürgt als Herausgeber der russische Tschaikowsky-Spezialist Alexander Komarov, der für die Edition sämtliche relevanten Quellen in russischen und internationalen Archiven zu Rate zog; dabei konnte er auch die bisher vertretene Meinung, dass der Titel Souvenir d’un lieu cher erst nach Tschaikowskys Tod ergänzt wurde, eindeutig widerlegen.
Inhalt/Details
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Vorwort
Peter I. Tschaikowskys (1840 – 93) drei Stücke für Violine und Klavier op. 42, besser bekannt unter ihrem französischen Sammeltitel Souvenir d’un lieu cher (Erinnerung an einen geliebten Ort), entstanden nahezu zeitgleich zu seinem berühmten Violinkonzert op. 35. Im März 1878 lebte der Komponist zusammen mit seinem Bruder Modest und dem befreundeten Geiger Iosif … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Peter Iljitsch Tschaikowsky
Bedeutendster und erster professionell ausgebildeter russ. Komponist des 19. Jh.s; Hauptwerke sind Opern, Ballettmusiken, 6 Sinfonien, 3 Klavierkonzerte und 1 Violinkonzert, daneben Lieder, Kammermusik, Klaviermusik.
1840 | Geboren am 7. Mai in Votkinsk als Sohn eines Bergbauingenieurs. |
1849–59 | Ausbildung zum Juristen. |
1861–65 | Musikstudium; er gehört zu den ersten Absolventen des Petersburger Konservatoriums. Klavierstudium bei Anton Rubinstein. |
1866–76 | Er siedelt nach Moskau über, um Harmonielehre, Instrumentation und freie Komposition am späteren Moskauer Konservatorium zu unterrichten. Komposition der 1. bis 3. Sinfonie (op. 13, 17, 29), des 1. Klavierkonzerts b-Moll op. 23, der 3 Streichquartette (op. 11 1871, op. 22 1874, op. 90 1876). |
1868–76 | Tätigkeit als Rezensent. Er besucht 1876 die Uraufführung von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ in Bayreuth. |
ab 1877 | Reisen ins In- und Ausland. Beginn der Unterstützung durch Nadeshda von Meck. Komposition der 4. Sinfonie f-Moll op. 36, die 1878 in Moskau uraufgeführt wird. Uraufführung des Balletts „Der Schwanensee“ op. 20. |
1879 | Uraufführung von „Eugen Onegin“ in Moskau, seiner bekanntesten und bedeutendsten Oper. |
1884 | Uraufführung von „Masepa“ in Moskau. |
ab 1887 | Regelmäßige Auftritte als Dirigent eigener und fremder Werke. Er gilt im Ausland als wichtigster Repräsentant der russ. Musik. |
ab 1888 | Gewährung einer Leibrente durch den Zaren. |
1888 | Komposition und Uraufführung der 5. Sinfonie e-Moll op. 64 in St. Petersburg; Schicksalsmotiv als Art „idée fixe“. |
1892 | Uraufführung des Balletts „Der Nussknacker“ op. 71. |
1893 | Komposition der 6. Sinfonie h-Moll („Pathétique“) op. 74, die im Oktober 1893 in St. Petersburg uraufgeführt wird. Er stirbt am 6. November in St. Petersburg an Cholera. |