Obwohl erst 1905 im Druck erschienen, machte Debussy durch die Eintragung „1890“ auf den Korrekturfahnen des Notenstichs klar, dass es sich um ein frühes Werk handelte. Das heute verschollene Manuskript hatte er nämlich 1890 an den Verleger Choudens verkauft, ohne dass es zur Veröffentlichung gekommen wäre. Der verspätete Druck beweist aber, dass Debussy immer noch von seiner Arbeit überzeugt war. Das viersätzige Werk wurde vor allem durch den langsamen Satz Clair de lune erfolgreich (HN 391), der mit seiner besonderen Aura die Stimmung einer Mondnacht heraufzubeschwören scheint. Unzählige Transkriptionen für verschiedene Besetzungen zeugen von der ungebrochenen Popularität des Stückes, aber auch der gesamten Suite.
Inhalt/Details
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- Suite bergamasque
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Vorwort
Die Suite bergamasque wurde erst im Jahre 1905 veröffentlicht, obwohl sie schon 15 Jahre früher entstanden war. Debussy selbst notierte auf den Korrekturabzügen dieses Werkes die Jahreszahl 1890, um deutlich zu machen, dass es sich um ein Jugendwerk handelt. Von den vier Sätzen der Suite erhielten lediglich die beiden ersten sofort die endgültigen Überschriften Prélude … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |