Im 19. Jahrhundert waren vierhändige Arrangements üblicherweise Fassungen, die man in den eigenen vier Wänden spielte, wenn man die Werke nicht im Konzert hören konnte. Brahms jedoch erstellte in diesen Fällen nicht einfach nur Gebrauchsfassungen, sondern übertrug seine Werke pianistisch kreativ auf das Klavier. Dabei nahm er sich als Komponist größere Freiheiten als fremde Verlagsarrangeure. In dieser Gestalt trugen seine Arrangements wesentlich zur großen Wirkung seines Schaffens im Musikleben des 19. Jahrhunderts bei. Gerade wegen ihrer Kreativität haben Brahms’ Arrangements in den letzten Jahrzehnten neues Interesse in der Musikwelt gefunden. Unsere Urtext-Edition der Symphonien Nr. 1 und 2 für Klavier zu vier Händen bietet einen fundierten Notentext auf der Basis des jüngst erschienenen Bandes der neuen Brahms-Gesamtausgabe.
Inhalt/Details
- Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68
- Symphonie Nr. 2 D-dur op. 73
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Vorwort
Das Arrangieren größerer Werke zum vierhändigen Spiel auf einem Klavier bzw. zwei Klavieren ist ein wichtiges musiksoziologisches und -geschichtliches Charakteristikum des 19. Jahrhunderts. Mit der Versetzung von Orchesterwerken und chorisch-orchestralen Kompositionen in den Bereich der Hausmusikpflege bekamen Liebhaber und professionelle Musiker wesentlich mehr … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Het is een genot om uit de prachtig overzichtelijke Urtext van Henle te spelen.
Not surprisingly, it does not include absolutely all the orchestral parts but does make a coherent piece of piano music and is very rewarding for advanced students to play.