Um die Verbreitung seiner Kompositionen außerhalb des Konzertsaals zu fördern, verfasste Johannes Brahms zu vielen seiner Orchesterwerke auch eigenhändige Klavierbearbeitungen. Als Komponist nahm er sich dabei größere Freiheiten, als es sich andere Arrangeure erlauben durften. Gerade wegen Brahms’ kreativer Lösungen bei der Erstellung des Klaviersatzes haben seine Arrangements in den letzten Jahrzehnten neues Interesse in der Musikwelt gefunden. Mit unserer Urtext-Edition der Symphonien Nr. 3 und 4, die den Notentext der Johannes-Brahms-Gesamtausgabe übernimmt, liegen nun alle vier Symphonien in der authentischen Klavierfassung des Komponisten vor. Für den Fingersatz konnten wir wiederum Andreas Groethuysen gewinnen.
Inhalt/Details
- Symphonie Nr. 3 (Arrangement für ein Klavier zu vier Händen) F-dur op. 90
- Symphonie Nr. 4 (Arrangement für ein Klavier zu vier Händen) e-moll op. 98
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Vorwort
Das Arrangement zur 3. Symphonie op. 90 Johannes Brahms (1833 – 97) komponierte seine 3. Symphonie in den Sommermonaten 1883 in Wiesbaden und schloss die Niederschrift der Orchesterpartitur spätestens Mitte Oktober ab. Unmittelbar danach – möglicherweise bis Anfang November – arrangierte er die Symphonie für zwei Klaviere zu vier Händen, verfuhr diesmal also … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |