Bei der Komposition seiner ersten Symphonie stand Brahms noch sehr unter dem Eindruck Beethovens. In seiner zweiten Symphonie löst er sich von diesem deutlich. Das Prinzip der Motivverarbeitung durchdringt nun nicht mehr nur die Durchführung sondern den gesamten ersten Satz. Auch in den folgenden Sätzen scheint alles miteinander verwandt zu sein. Die Uraufführung im Musikvereinsaal in Wien wurde für Brahms zu einem der größten Triumphe seiner Laufbahn und er schreibt begeistert: „Das Orchester hier hat mit einer Wollust geübt und gespielt und mich gelobt, wie es mir noch nicht passiert ist.“ Anhand dieser Ausgabe als Studienpartitur können Dirigenten, Studenten und Brahms-Liebhaber den Urtext der Brahms-Gesamtausgabe (ebenfalls bei Henle erschienen) hier im handlichen Kleinformat genießen. Im Vorwort steuert der Herausgeber – der Brahms-Experte Robert Pascall – Interessantes zur Entstehungs- und Editionsgeschichte des Werkes bei.
Inhalt/Details
- Symphonie Nr. 2 D-dur op. 73
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Vorwort
Die vorliegende Ausgabe folgt dem Text der Johannes Brahms Gesamtausgabe (Serie I/2, München 2001). Näheres zur Textgestaltung und Quellenlage sowie zur Entstehung, frühen Aufführungsgeschichte, Rezeption und Publikation findet sich in der Einleitung und im Kritischen Bericht des genannten Gesamtausgaben-Bandes. * Seit – oder vielleicht sogar noch vor – Robert Schumanns … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
La serie de partituras de estudio en formato pequeño y criterios Urtext (críticos) de la casa de Munich, Henle, se está constituyendo en la principal referencia del mercado para estudiantes y aficionados con capacidad lectora, por su calidad y manejabilidad.