„Die Lerche“ ist eines der bekanntesten russischen Lieder der Romantik, komponiert vom Begründer der russischen nationalen Schule, Michail Glinka. Sein Landsmann Mili Balakirew nahm diese schlichte, melancholische Weise als Vorlage für eine hochvirtuose Klaviertranskription à la Liszt. Das wirkungsvolle, nicht zu lange Bravourstück eignet sich ideal als Zugabe oder für Vorspiele.
Im Zuge der Recherchen für die neue Urtextausgabe gelangen dem G. Henle Verlag zwei sensationelle Quellenfunde: Das verschollen geglaubte Autograph Balakirews wurde ebenso wiederentdeckt wie ein von ihm eigenhändig revidiertes Druckexemplar, das die letztgültige Fassung dokumentiert. Aber nicht nur die Edition, auch der Fingersatz ist auf allerhöchstem Niveau: Er stammt vom russischen Ausnahmepianisten Evgeny Kissin.
Inhalt/Details
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Vorwort
Bis auf die orientalische Fantasie Islamey (Edition HN 793 im G. Henle Verlag) von 1869, die im späten 19. Jahrhundert als eines der anspruchsvollsten Virtuosenstücke im pianistischen Repertoire galt und durch Nikolaj G. Rubinstein und Franz Liszt populär gemacht wurde, sind die Klavierwerke Mili A. Balakirews (1837 – 1910) in Mittel- und Westeuropa wenig bekannt. … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Mili Balakirew
Ein russischer Komponist, Pianist und Dirigent sowie Mitbegründer der neuen russischen Schule, „mächtiges Häuflein“ genannt. Sein Interesse für Volksmusik schlug sich in seinen Werken nieder. Zudem fühlte er sich besonders dem musikalischen Erbe Michail Ivanovič Glinkas verpflichtet. Als bedeutende musikalische Persönlichkeit ohne institutionelle Ausbildung lehnte er das Akademische ab. Zu seinen Kompositionen zählen u.a. Werke für Klavier, Chor- und Orchesterwerke, Lieder sowie Kammermusik.
1837 | Er wird am 2. Januar in Nižnij Novgorod geboren. Erste musikalische Unterweisungen erhält er durch seine Mutter. |
ab 1846 | In Moskau erhält er Klavierstunden bei Alexandre Dubuque und Karl Eisrich. |
ab 1851 | Er konzertiert im Hause des Gutsherren und Förderers Aleksandr Dmitrievič Ulybyšev. Er wird als Chorleiter engagiert. |
ab 1855 | Er wird in das Musikleben St. Petersburgs eingeführt und macht Bekanntschaft mit Michail Glinka und Aleksandr Serov. Mit Modest Musorgskij, Nikolaj Rimskij-Korsakov, Aleksandr Borodin und anderen bildet sich um ihn ein fester Schülerkreis heraus. |
1862–73 | Er gründet die Musikalische Freischule in St. Petersburg. Er gestaltet und leitet deren Konzerte. |
1867–69 | Er ist Chefdirigent der Russischen Musikgesellschaft. |
1869 | Er beginnt die Arbeit an der orientalischen Fantasie Islamej. Sie gilt als eines der technisch anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur. |
ab 1873 | Persönliche Krisen veranlassen ihn zu einem mehrjährigen Bruch mit der Musik. |
1881–1908 | Er ist Direktor der Musikalischen Freischule. |
1883 | Ernennung zum Direktor der Hofsängerkapelle. |
1910 | Er stirbt am 29. Mai in St. Petersburg. |