Im Spätsommer des Jahres 1829 verbrachte Felix Mendelssohn Bartholdy auf der Rückreise von Schottland ein paar traumhaft schöne Tage bei Familie Taylor in Wales. Die „Trois Fantaisies ou Caprices op. 16“, die er dort für Klavier schrieb, sollten ursprünglich „Erinnerungen“ heißen, da jedes der drei Stücke einer der Töchter der englischen Familie gewidmet ist. Die handsignierten Autographe sind noch erhalten und dienten neben zahlreichen weiteren Handschriften und den Erstausgaben als Grundlage für diese Urtextausgabe. Das ausführliche Vorwort mit Briefzitaten des Komponisten lässt den Leser in die zauberhafte Stimmung des walisischen Landaufenthaltes eintauchen und nachvollziehen, wie hier „ein Dreigespann von melodiösen, gehaltvollen aber nicht zu schwer ausführenden Kostbarkeiten“ entstehen konnte, wie die Fachpresse in Zusammenhang mit der Henle-Ausgabe schreibt.
Inhalt/Details
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- Trois Fantaisies ou Caprices op. 16
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Vorwort
Felix Mendelssohn Bartholdys drei Klavierstücke Opus 16 entstanden im Spätsommer 1829 während eines Aufenthaltes bei der Familie Taylor in Coed Du bei Holywell. Er hatte die Familie auf seiner Reise durch England und Schottland in London kennengelernt. Die Verbindung war durch Sarah Austin, die Schwester des Familienoberhauptes John Taylor, zustande gekommen, die mit … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |
Über die Autoren
Inhalt: außergewöhnlich (5 Sterne)
Druck: außergewöhnlich (5 Sterne)
Layout: außergewöhnlich (5 Sterne)
Für den Musiker bietet sich ein Dreigespann von melodiösen, gehaltvollen aber nicht zu schwer auszuführenden Kostbarkeiten.
Die drei seiner "besten Clavierstücke" sind bei Henle in München als Urtext-Ausgabe mit großzügigem Kritischen Bericht, vierseitigem Vorwort und auf schönem, chamoisfarbenen Papier gedruckt, erschienen.