Ende der 1850er-Jahre, als Rossini nur noch zum Privatvergnügen komponierte, entstand mit „Une larme“ eine kleine Elegie für Kontrabass und Klavier. Deren Thema diente auch als Basis eines größeren Variationenwerks für Violoncello und Klavier. Welchen Rang Rossini indes der kurzen Kontrabass-Fassung beimaß, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er diese 1858 noch einmal als reich verziertes Widmungsautograph festhielt. Diese bislang wenig bekannte russische Quelle wird nun erstmals für eine kritische Urtextausgabe mitherangezogen. Zudem bietet Kontrabass-Spezialist Tobias Glöckler, wie in anderen Henle-Urtextausgaben für diese Besetzung, eine für Solo- und Orchesterstimmung eingerichtete Edition, die durch eine Solostimme mit Fingersatz und Strichbezeichnung ergänzt wird.
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Inhalt/Details
- Une larme
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Vorwort
Der große Opernkomponist Gioacchino Rossini (1792 – 1868) scheint zeitlebens eine besondere Affinität zum Klang des tiefsten Streichinstruments gehabt zu haben. Schon im Alter von 12 Jahren schrieb er die Sei Sonate a quattro für 2 Violinen, Violoncello und Kontrabass, in denen der Bass verschiedentlich mit kleinen, instrumentengerechten Soli bedacht wurde. Während … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Gioacchino Rossini
Führender Opernkomponist seiner Zeit. Seine dynamische Musik löste Begeisterungsstürme beim Publikum aus, wie sie kaum ein anderer Komponist vor ihm erhielt.
1792 | Er wird am 29. Februar in Pesaro als Sohn einer Sängerin und eines Hornisten geboren. Frühzeitige musikalische Ausbildung. |
1812–13 | Komposition und Uraufführungen von Farse für das Teatro San Moisè in Venedig, als bekannteste „Il signor Bruschino, ossia Il figlio per azzardo“ (1813). |
1813 | Durchbruch mit der ernsten Oper „Tancredi“ und mit dem dramma giocoso „L’italiana in Algeri“, in denen bereits seine typische, rhythmisch schwungvolle und mitreißende Musik sowie sein legendäres Crescendo vorherrschen. |
1815–22 | Übersiedlung nach Neapel, wo seine heute bekanntesten Melodrammi seri uraufgeführt werden: u. a. „Otello ossia Il moro di Venezia“ (1816), „Mosè in Egitto“ (1818), „La donna del lago“ (1819), „Maometto II“ (1820). |
1816 | Uraufführung seiner populärsten Oper „Il barbiere di Siviglia“ in Rom mit äußerst schwungvoller Musik. |
1817 | Uraufführung der Buffa „La Cenerentola“ in Rom und des Melodramma semiserio „La gazza ladra“ in Mailand. Seine Opern beherrschen die Bühnen Italiens. |
1824–30 | Direktor des Théâtre-Italien in Paris. Uraufführung weiterer Opern in der Académie Royale de Musique , als wichtigste und letzte „Guillaume Tell“ (1829), die wegweisend für die Grand Opéra wird. Nach Kündigung seines Vertrags in der Juli-Monarchie schreibt er keine Opern mehr. |
1832/42 | Komposition des Stabat Mater. |
1839 | Rückkehr nach Italien als ständiger Berater des Liceo filarmonico in Bologna. |
1855 | Endgültige Niederlassung in Paris bzw. Passy. Komposition von kammermusikalischen Werken. |
1864 | Uraufführung von „Petite messe solennelle“. |
1868 | Er stirbt am 13. November in Passy bei Paris. |
Über die Autoren
The musical text is given twice, once in A minor (for bass in standard orchestral tuning) and again a tone higher for the brighter solo tuning. The solo part (a single sheet) has the clean Urtext version on one side and the editor`s minimal additions on the reverse; in other words, help where it might be needed without unnecessary interference. All in all, an excellent little edition, worth every cent.
The present edition provides double-bass players with the choice of an orchestral or a solo tuning part, and corresponding piano parts in A minor and B minor are included. Additionally, it contains marked and unmarked solo parts. Bowing and fingerings are suggested by editor Tobias Glöckler. An insightful Preface, and helpful footnotes and comments on notation, signs, and articulation complement Henle`s fastidious new printing.