„Obermann“ – dieser Briefroman des französischen Romantikers Senancour inspirierte Liszt zur Komposition des ersten Bandes seiner Sammlung „Années de Pèlerinage“ (HN 173). Ein Wanderer sucht in der Einsamkeit der Schweizer Bergwelt nach seinen Idealen. In dieser Gedankenwelt konnte sich der Komponist so gut wieder finden, dass er dem achten Stück („Le Mal de Pays“) einen Auszug aus dem 38. Brief des Romans voranstellte. Dieser Text begleitet auch unsere Ausgabe des sechsten Stücks „Vallée d’Obermann“. Zum besseren Verständnis stellen wir dem französischen Original eine deutsche und englische Übersetzung zur Seite. So ist die bedeutendste Komposition der „Années I“ nun auch einzeln im Henle-Urtext erhältlich.
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Vorwort
1835 ließ sich Franz Liszt mit seiner Lebensgefährtin, Gräfin Marie d’Agoult, in Genf nieder. Von dort aus unternahm das Paar mehrere Reisen durch die Schweiz und Italien. Ganz der Gepflogenheit der Zeit entsprechend (siehe Heines Reisebilder und Harzreise oder G. Sands Lettres d’un voyageur) hielt Liszt dabei seine Reiseeindrücke fest und setzte sie … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Franz Liszt
Der berühmteste Klaviervirtuose des 19. Jh.s gilt als einflussreichste Künstler- und Komponistenpersönlichkeit der sog. Neudeutschen Schule (mit Berlioz, Wagner). Sein immenses musikalisches Œuvre umfasst an erster Stelle Klavier-Solowerke, darunter zahlreiche Transkriptionen; daneben entwickelt er die sogenannte Sinfonische Dichtung. Bedeutend auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke und Lieder.
1811 | Er wird am 22. Oktober in Raiding (Sopron) als Sohn eines Beamten im Dienst des Fürsten Esterházy geboren. Erster Klavierunterricht bei seinem Vater, frühe erste Kompositionsversuche, mit 9 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Übersiedlung der Familie nach Wien, Unterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri. |
1823 | Übersiedlung der Familie nach Paris. Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paër und Antonín Reicha (1826). Auftritte in Salons, Konzerte. |
1824–27 | Konzertreisen durch Frankreich, nach England und in die Schweiz. Komposition von Opern-Paraphrasen für Klavier. |
1830 | Bekanntschaft mit Berlioz, Lektüre-Studien. Er wird zum beliebten Pianisten und Klavierlehrer der Pariser Gesellschaft. |
1835 | Er zieht in die Schweiz mit Gräfin Marie d’Agoult: hier wird das erste gemeinsame Kind, Blandine-Rachel, geboren er konzertiert weiterhin in Paris. |
ab 1839 | Ständige Konzertreisen durch ganz Europa. |
ab 1847 | Sinfonische Dichtungen, u. a. Nr. 2 „Tasso: lamento e trionfo“, Nr. 1 „Ce qu‘on entend sur la montagne“ (‚Bergsinfonie‘), „Eine Faust-Symphonie in der Charakterbildern“, „Eine Symphonie zu Dantes Divina Commedia“ (‚Dante-Symphonie‘) sowie [Nr. 11] „Hunnenschlacht“. |
1848–61 | Kapellmeister in Weimar; er setzt sich für die fortschrittliche Musik ein (Wagner, Schumann, Berlioz). |
1857–62 | Oratorium „Die Legende von der heiligen Elisabeth“. |
1861–68 | Aufenthalt in Rom. |
1865 | Empfang der niedrigen Weihen. |
1866–72 | Oratorium „Christus“. |
1871 | Ernennung zum ungarischen Hofrat; er lebt in Rom, Weimar und Budapest. |
1886 | Er stirbt am 31. Juli in Bayreuth. |
Über die Autoren
The three quotations from Senancourt Henle give us provide an invaluable context: would that all publishers were this thorough.
De nieuwe losse uitgave van Henle biedt alles wat je maar kunt wensen. Niet alleen een prachtig historisch voorwoord, maar ook de originele citaten die Liszt bij de eerste uitgaven liet afdrukken. Bovendien wordt een vertaling gegeven van een tekst van De Senancour met een annotatie van Liszt, waardoor een muzikaal-literaire romantische wereld van weleer voor ons ontsloten wordt.