Die Variationenfolge und die Fuge sind Gattungen, in denen Max Reger eine besondere Meisterschaft entwickelte. So kann man bei Regers einzigartigen Bach-Variationen op. 81 von der Krönung seines Klavierschaffens sprechen. Sie bieten alles, was für Regers Stil typisch und charakteristisch ist. Kein anderes Klavierwerk des großen Bachverehrers kann sich an äußerem Umfang und innerem Gewicht mit dieser monumentalen Komposition messen. Die Variationen, die 1904 in München entstanden, gelten als schwierig zu spielen und schwer zu verstehen. Doch der ambitionierte Pianist sollte sich von diesem Mythos nicht abschrecken lassen. Hinter dem komplexen Notenbild stecken eine klare Struktur und ein Reichtum an unterschiedlichen Ausdruckswerten. Technischer Aufwand und ästhetisches Resultat korrelieren in fast klassischer Weise.
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Vorwort
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Max Reger
Spätromantischer Komponist, der eine chromatische Tonsprache mit barocken und klassischen Formen verbindet und so den Neoklassizismus der 1920er-Jahre antizipiert.
1873 | Er wird am 19. März in Brand (Oberpfalz) als Sohn eines Lehrers geboren. Erste Klavierstunden bei der Mutter. |
1888 | Nach einem Bayreuth-Besuch (Meistersinger und Parsifal) Entscheidung für eine musikalische Karriere. |
1890–93 | Studium bei Hugo Riemann am Konservatorium in Wiesbaden, Komposition von Kammermusikwerken. Danach bemüht er sich als freischaffender Komponist um den Druck seiner Werke, scheitert jedoch mehrfach. |
1898 | Rückkehr nach Weiden ins Elternhaus. Komposition von Orgelwerken: Choralphantasien, „Phantasie und Fuge über B-A-C-H“ op. 46 (1900), Symphonische Phantasie und Fuge („Inferno“) op. 57. |
1901–07 | Er lebt in München. |
1903 | Publikation seiner „Beiträge zur Modulationslehre“, durch die sich Riemann angegriffen fühlt, da Reger eine andere Auffassung über die Rolle der Chromatik vertritt. „Variationen und Fuge über ein Originalthema“ op. 73. |
1904 | Durchbruch mit seinem ersten Auftritt beim Allgemeinen Deutschen Musikverein. 1. Band der „Schlichten Weisen“ für Gesang und Klavier op. 76; Streichquartett d-Moll op. 74, eines der bedeutendsten Werke der Gattung zu Jahrhundertbeginn. |
Ab 1905 | Dozent an der Münchner Akademie der Tonkunst. „Sinfonietta“ A-Dur op. 90. |
1907–11 | Musikdirektor und Professor für Komposition an der Leipziger Universität. Orchesterwerk „Variationen und Fuge über ein Thema von J.A. Hiller“ op. 100. |
1909 | „Der 100. Psalm“ op. 106, das populärste Chorwerk. |
1911–14 | Leiter des Orchesters am Hof in Sachsen-Meiningen. |
1912 | „Konzert im alten Stil“ op. 123. Orchestergesang „An die Hoffnung“ op. 124. |
1913 | „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin für großes Orchester“ op. 128, „Eine Ballett-Suite“ op. 130. |
1914 | „Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart“ op. 132. |
1915 | Er lebt in Jena. Späte Kompositionen. |
1916 | Er stirbt am 11. Mai in Leipzig. |
Über die Autoren
Mit dem Opus 81 schuf Max Reger sein Hauptwerk für Klavier, wenn man es nicht gar als ein Hauptwerk seines Gesamtschaffens bezeichnen muß. Es bietet alles, was für den Stil Regers typisch und charakteristisch ist.
Innerhalb seines Klavierschaffens sind die Bach-Variationen einzigartig. Kein anderes Werk kann sich an äußerem Umfang und innerem Gewicht damit messen.
Reger's compositional style is well defined in his "Variations and Fugue on a Theme from J.S. Bach" edited by Egon Voss. It stands out as a large-scale piano work among his mostly single-movement pieces. This technically demanding piece was dedicated to and premièred by pianist August Schmid-Linder in 1904, who referred to it as "unnerving at first glance".
This work can be considered one of Reger’s greatest achievements for the piano ... This Edition, enclosed between the familiar blue covers of Henle Verlag is characteristically thorough in detail and clear in print.