Im Herbst 1830 besuchte Mendelssohn Bartholdy im Rahmen einer großen Europareise Venedig. Die Eindrücke berauschten ihn. Über die ortstypischen Gondelfahrer weiß er zu berichten: „Jetzt schreien eben wieder die Gondoliere einander an, und die Lichter spiegeln sich weit ins Wasser hinein; einer spielt Gitarre und singt dazu. Es ist eine lustige Nacht“. Möglicherweise in Erinnerung an seinen Aufenthalt schrieb Mendelssohn zwischen 1830 und 1841 vier Venetianische Gondellieder (im Henle Urtext in den Sammelbänden HN 327 und 861 erschienen). Wir präsentieren die vier beliebten, leicht spielbaren und melodienseligen Stücke zusammengefasst in einer Ausgabe, ergänzt durch ein neues Vorwort von Ullrich Scheideler.
Inhalt/Details
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Vorwort
„Das ist Italien. Und was ich mir, seit ich denken kann, als höchste Lebensfreude gedacht habe, das ist nun angefangen und ich genieße es.“ So beginnt ein Brief, den Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–47) am 11. Oktober 1830 aus Venedig an die Eltern und Geschwister sandte (Briefe, wenn nicht anders angegeben, zitiert aus Felix Mendelssohn Bartholdy, Sämtliche Briefe, … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |
Über die Autoren
It is useful to have these four pieces gathered together particularly in such clear, well laid out edition. ... Staple bound in a thin card cover, this edition has a useful preface by Ullrich Scheideler setting out in German, English and French the background to the composition of these pieces. ... Fortepianists wishing to have a convenient collection of these four attractive pieces, whether for use within a varied recital, as an encore, or simply for the pleasure of playing them at home, will find this new publication very useful.
These four short lyrical and expressive pieces are ideal for including in festival and competition performances where time limits are of the essence. They also provide excellent teaching repertoire for the practise of pedalling, cantabile and expression.
Henle heeft uit de in de banden 'Lieder ohne Worte' (HN 327) en 'Klavierwerke II' (HN 861) opgenomen vier Venetiaanse Gondelliederen in een aparte uitgave bijeengebracht. ... Speciale aandacht verdient het voorwoord: echt een niets meer te wensen overlatende "alles wat je altijd al wilde weten over Mendelssohn's gondelliederen".