Die am Ende einer längeren Reihe von Werken von Sommer bis Herbst 1887 entstandene Violinsonate zählt bis heute zu den beliebtesten Kammermusik-Kompositionen von Strauss. Klaviersatz und Modulationstechnik sprengen in den Außensätzen den intimen Rahmen der Kammermusik und deuten auf die zeitgleich entstandenen, effektvollen ersten Symphonischen Dichtungen. Entspannung zwischen den beiden auch technisch sehr anspruchsvollen Ecksätzen bietet der langsame Mittelsatz „Improvisation“, der wie ein Lied ohne Worte wirkt. Auch als Einzelstück erschienen, errang er in den Jahren um 1900 in Haus- und Salonmusik große Popularität. Ulrich Krämer zeichnet verantwortlich für die Edition dieser Urtextausgabe, für die Bezeichnung der Violinstimme konnte Arabella Steinbacher, für den Klavierpart Michael Korstick gewonnen werden.
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Vorwort
Richard Strauss (1864–1949) stand an der Schwelle seines Durchbruchs als Komponist, als er zwischen Frühjahr und Anfang November 1887 seine einzige Violinsonate Es-dur op. 18 komponierte; damals war er 23 Jahre alt und dritter Kapellmeister an der Münchner Hofoper. Wie die Verteilung der Entwürfe in Strauss’ im Mai 1886 begonnenem Skizzenbuch erkennen lässt, entstand … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Richard Strauss
Einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jh.s. Sein Œuvre umfasst 15 Opern, 9 Sinfonische Dichtungen, Instrumentalkonzerte und eine große Anzahl an Liedern. Seine Bühnenwerke sind durch große Vielfalt an Gattungen und Sujets geprägt.
1864 | Er wird am 11. Juni in München als Sohn von Franz Joseph Strauss, Erster Hornist im Hoforchester, geboren. Klavier-, Violin- und Kompositionsunterricht. |
1885–86 | Dirigent an der Meininger Hofkapelle, zunächst unter der Aufsicht Bülows. |
1886 | Kapellmeister am Münchner Hoftheater. |
1887–1903 | Er widmet sich verstärkt der Sinfonischen Dichtung: u.a. „Tod und Verklärung“ c-Moll op. 24, „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ F-Dur op. 28, „Also sprach Zarathustra“ op. 30, „Symphonia domestica für großes Orchester“ F-Dur op. 53. |
1889–94 | Kapellmeister in Weimar. 1894 erster Kapellmeister in München, 1898-1910 an der Berliner Hofoper. |
1905 | Durchbruch mit der Uraufführung von „Salome“ op. 54. |
1906 | Beginn der Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal an der harmonisch progressiven Oper „Elektra“ op. 58, die 1909 in Dresden uraufgeführt wird. |
1911 | Sensationelle Uraufführung des auf Traditionen rekurrierenden „Rosenkavalier“ op. 59 in Dresden, die ihn zum führenden dt. Opernkomponisten macht. Er beschließt, sich primär der Oper zu widmen: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (1912), „Intermezzo“ op. 72 (1924), „Die Ägyptische Helena“ op. 75 (1928), „Arabella“ op. 79 (1933), „Die Schweigsame Frau“ op. 80 (1935), „Friedenstag“ op. 81 und „Daphne“ op. 82 (1938), „Die Liebe der Danae“ op. 83 (1944). |
1919 | Direktion der Wiener Staatsoper. Uraufführung der „Frau ohne Schatten“ op. 65 ebd. |
1931 | Zusammenarbeit mit Stefan Zweig. |
ab 1944 | Es entstehen die letzten Werke: Metamorphosen für 23 Solostreicher, Oboenkonzert D-Dur, Vier letzte Lieder. |
1949 | Er stirbt am 8. September in Garmisch-Partenkirchen. |