Ihren Beinamen „Regenliedsonate“ verdankt die G-dur-Sonate zwei Melodien aus Brahms’ „Regenliedern“ op. 59 Nr. 3 und 4, die zu Beginn des Finalsatzes zitiert werden. Ein Schmuckblatt mit den ersten 24 Takten des „Adagio“, das erst kürzlich wiederaufgefunden wurde und dieser Ausgabe im Faksimile beigegeben wird, offenbart die Verbindung des Werkes zu Clara Schumann und ihrem jüngsten Sohn. Felix, Brahms’ Patenkind und ein begabter Geiger, war schwer erkrankt und starb, bevor das Werk vollendet war. In einem Widmungsbrief auf der Rückseite des Blattes drückt Brahms seine tiefe Anteilnahme und die besten Wünsche aus. Unsere Einzelausgabe aus dem Gesamtband der Violinsonaten von Brahms (HN 194) enthält ein Vorwort von Wolfgang Sandberger, das die Entstehungsgeschichte der „Felix-Sonate“ ausführlich beleuchtet.
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Vorwort
Die Violinsonate G-dur op. 78 entstand Johannes Brahms’ eigenhändigem Kompositionsverzeichnis zufolge in den Sommermonaten 1878 und 1879 in Pörtschach am Wörthersee gleichsam als kammermusikalisches Gegenstück zum Violinkonzert op. 77. Ihren Beinamen „Regenliedsonate“ verdankt sie der Einbeziehung der bereits 1873 komponierten „Regenlieder“ op. 59 Nr. 3 und 4 … weiter
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
What is particularly interesting about this new publication …, is the much longer, detailed and informative Preface. … This publication would seem extremely good value for money – whatever the current exchange rate!
To mark this significant discovery, Henle has reprinted the sonata with a beautiful sepia facsimile of the sketch/letter. There are two violin parts; an edited version and an urtext one; handy if one wants a part uncluttered by someone else’s fingerings and bowings.