Schumanns zweite Violinsonate entstand im Oktober/November 1851, nur wenige Wochen nach dem ersten Werk in dieser Besetzung (HN 428). Die vor allem im Finale hochvirtuose Sonate zeichnet sich durch die enge thematische Verzahnung der Einzelsätze aus. Wilhelm Joseph von Wasielewski, der spätere Biograph des Komponisten, berichtet, dieser habe ihm „lächelnd in seiner gutherzigen Weise“ gesagt: „Die erste Violinsonate hat mir nicht gefallen; da habe ich denn noch eine zweite gemacht, die hoffentlich besser gerathen ist.“ Schumann spielte hier offenbar auf die großen Unterschiede im Ausdrucksgehalt an: Während die erste, dreisätzige Sonate insgesamt eher melancholisch und düster wirkt, strotzt die zweite, viersätzige „Große Sonate“ nur so vor Kraft und endet in strahlendem D-dur.
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Vorwort
Robert Schumanns (1810–56) zwei Violinsonaten op. 105 in a-moll und op. 121 in d-moll entstanden kurz nacheinander Mitte September und Ende Oktober/Anfang November 1851 in Düsseldorf. Wilhelm Joseph von Wasielewski, der damals als Konzertmeister des Düsseldorfer Orchesters tätige spätere Biograph Schumanns, berichtet, dieser habe ihm „wenige Wochen nach Entstehung der … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
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Die Henle-Ausgabe enthält auch hier wieder eine zusätzliche unbezeichnete Geigenstimme, obgleich der Fingersatz von Antje Weithaas superb ist.
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