Zu Beginn der 1870er-Jahre bezeugte Saint-Saëns eine besondere Vorliebe für das Violoncello. Seine erste Cellosonate beendete er im Dezember 1872 im unmittelbaren Anschluss an sein erstes Cellokonzert (siehe HN 711). Nicht nur durch die Tonart c-moll, sondern vor allem durch seine packende Dramatik erinnert das Werk stark an Beethoven. Die Ausnahmestellung der anspruchsvollen, teilweise hochvirtuosen Sonate wurde von Publikum und Kritik bald erkannt, so dass sie schnell Eingang ins Konzertrepertoire fand. Unsere Urtextausgabe berücksichtigt erstmals alle überlieferten Quellen. Für die Bezeichnung von Klavier- und Cellopart konnten Pascal Rogé und David Geringas gewonnen werden.
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Vorwort
Um die Jahreswende 1872/73 komponierte Camille Saint-Saëns (1835– 1921) mehrere bedeutende Werke für Violoncello: das erste Cellokonzert a-moll op. 33, die erste Cellosonate c-moll op. 32 sowie das Allegro appassionato h-moll op. 43 für Cello und Klavier. Es erscheint naheliegend, dass die Anregung dazu von befreundeten Musikern ausging, denn immerhin sind die Werke … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |
Über die Autoren
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